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Qualitätsorientierte Synthese großer Funktionen in reversibler Logik

Fachliche Zuordnung Rechnerarchitektur, eingebettete und massiv parallele Systeme
Förderung Förderung von 2009 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 147703507
 
Die enormen Fortschritte der Halbleiterindustrie in den vergangenen Jahrzehnten haben dazu geführt, dass integrierte Schaltungen mittlerweile jeden Bereich des alltäglichen Lebens erfassen. Computer und Mikrochips sind unersetzlich geworden. Weitere Verbesserungen werden regelrecht erwartet. Dabei ist offensichtlich, dass die Entwicklung der vergangenen Jahre nicht beliebig fortgesetzt werden kann. Seit den 70er Jahren hat sich die Anzahl an Komponenten auf einem Schaltkreis ca. alle 18 Monate verdoppelt. Rechnet man dieses exponentielle Wachstum für die Zukunft hoch, erreicht man zwangsläufig in etwa 20 Jahren die atomare Ebene. Darüber hinaus wird der Energieverlust und verbunden damit die Wärmeabgabe von aktuellen Schaltkreisen zu einem immer größeren Problem. Daher wird derzeit intensiv an Alternativen zu traditionellen Technologien (wie CMOS) geforscht. Reversible Logik bietet hier viel versprechende Möglichkeiten. Im Gegensatz zu traditioneller Logik, werden dabei reversible Schaltkreise realisiert; das heißt, aus einer Belegung der Ausgänge lässt sich auch auf die Belegung der Eingänge schließen. Dies findet Anwendung in aufkommenden neuen Technologien wie Quantum Computing, Optical Computing oder DNA Computing. Darüber hinaus kann reversible Logik im Bereich des Low-Power Designs, der Nanotechnologie, der Kryptographie sowie bei Kodierungen (z.B. von Musik oder Videos) verwendet werden. Allerdings unterscheidet sich der Entwurfsablauf für reversible Logik zum Teil deutlich von dem für traditionelle Schaltkreise. So sind zum Beispiel Verzweigungen (FANOUTs) oder Speicherelemente (FlipFlops) nicht erlaubt. Entsprechend müssen die Verfahren zur Synthese, Verifikation oder Diagnose angepasst bzw. neu entwickelt werden. Bisher ist dies nur für relativ kleine Funktionen bzw. Schaltkreise gelungen. Im Rahmen des Projektes sollen zunächst Methoden zur Synthese von großen reversiblen Funktionen auf Gatterebene entwickelt, analysiert und ausgewertet werden. Da sich die Syntheseergebnisse für größere Funktionen nicht mehr händisch überprüfen lassen, ist darüber hinaus die Entwicklung automatisierter Verfahren zur Verifikation und Diagnose von reversiblen Schaltkreisen geplant. Die resultierenden Methoden sollen anschließend in einem einheitlichen Entwurfsablauf zusammengeführt werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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