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Die Verteilung von schweren p-Prozess Nukliden in frühsolaren Gesteinen

Fachliche Zuordnung Mineralogie, Petrologie und Geochemie
Förderung Förderung von 2010 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 146763062
 
Das Inventar an schweren Elementen im Sonnensystem oberhalb von Fe wurde hauptsächlich durch r- und s-Prozess Nukleosynthese in massenreichen Sternen gebildet. Isotope, die durch diese beiden Prozesse gebildet wurden zählen zu den häufigsten, und ihre Häufigkeiten in extraterrestrischen Proben aus unserem Sonnensystem sind relativ konstant. Im hier beantragten Projekt sollen die Häufigkeiten der sogenannten schweren p-Prozess Isotope in Meteoritenproben untersucht werden. Aufgrund besonderer stellarer Bildungsbedingungen in Supernovae gehören diese neutronenarmen Isotope zu den seltensten stabilen Isotopen im Sonnensystem, und es ist zu erwarten, dass ihre Häufigkeiten in verschiedenen Himmelskörpern stärker variieren als die Häufigkeiten der r- und s-Prozess Isotope. Als eine der ersten Arbeitsgruppen haben wir Analyseverfahren entwickelt, die eine Messung von p-Prozess Isotopen mit Genauigkeiten im epsilon-Bereich ermöglichen. Im vorausgegangenen Förderzeitraum lag unser Schwerpunkt auf der Messung von 180W und es wurden erste Messungen der Isotope 174Hf und 180Ta durchgeführt. Durch Messungen an magmatischen Eisenmeteoriten konnten wir positive Anomalien an 180W nachweisen, die zunächst durch eine inhomogene Verteilung von 180W im frühen Sonnensystem erklärt wurden. Demgegenüber konnten solche Heterogenitäten für das p-Prozess Isotop 174Hf in Chondriten und jüngeren differenzierten Meteoriten jedoch nicht nachgewiesen werden. Unsere nachfolgenden Untersuchungen konnten zeigen, dass die positiven 180W Anomalien größtenteils durch Alpha Zerfall von 184Os erklärt werden können. In der letzten Projektphase wollen wir unsere bereits begonnene Methodenentwicklung weiterführen und ein Verfahren entwickeln, das die kombinierte Messung der P-Prozessisotope 168Yb, 162Er-164Er, 180Ta und 190Pt an einem Probensplit ermöglicht. Diese Daten werden bereits vorhandene 180W-174Hf Daten ergänzen und es erlauben, verschiedene nukleosynthetische Modelle zur Entstehung von p-Prozessisotopen zu evaluieren bzw. Modelle zu testen, die eine Injektion von Supernovadebris in das frühe Sonnensystem nahe legen. Ein besonderer Schwerpunkt wird auf der Messung von Säureauszügen und deren Rückständen aus unequilibrierten Chondriten liegen. Hiermit wird es möglich sein, eventuelle Heterogenitäten von p-Prozessisotopen in unterschiedlichen Trägerphasen zu charakterisieren.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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