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Einfluss experimentell induzierten Stresses auf wahn-relevante kognitive Verzerrungen und paranoide Ideen
Antragstellerinnen / Antragsteller
Professorin Tania Marie Lincoln, Ph.D.; Professor Dr. Steffen Moritz
Fachliche Zuordnung
Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung
Förderung von 2009 bis 2014
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 146617909
Stress wird seit langem als Auslöser psychotischer Phänomene, insbesondere Wahn, angenommen. Die Mechanismen dieser Prozesse sind jedoch weitestgehend unbekannt So ist ungeklärt, ob die Stressqualität (v.a. sozial vs. sensorisch) eine Rolle spielt. Wesentliches Ziel der geplanten Studie ist die Untersuchung von Auswirkungen eines sensorischen und eines sozialen Stressors auf die wahnhafte Symptomatik. Dabei wird ausgehend von Hypothesen in der Literatur vor allem die vermittelnde Rolle Schizophrenie-relevanter metakognitiver Verzerrungen (z.B. voreiliges Schlussfolgern, Unkorrigierbarkeit, selbstdienliche Attribution) untersucht, aber auch dysfunktionale Bewertungen, emotionale Reaktionen und physiologische Erregung werden einbezogen. Darüber hinaus wird die Stärke der Vulnerabilität auf ihre moderierende Funktion hin analysiert.Hierzu werden die Auswirkungen verschiedener Stressoren (Kopfhörer-applizierter, gesundheitsverträglicher Lärm von 75dB versus Rede vor Kamera versus kein Stress) bei schizophrenen Patienten mit denen von Hoch-Risiko-Personen, Angehörigen von Patienten mit Schizophrenie, Gesunden sowie Patienten mit Depression verglichen. Es wird erwartet, dass die Stärke des Zusammenhangs zwischen Stressor und Wahnsymptomen vom Ausmaß vorhandener Vulnerabilität abhängt. Zudem wird enwartet, dass die Assoziation zwischen Stress und Psychose über eine Zunahme kognitiver Verzerrungen, negativer Emotion, dysfunktionaler Bewertung und physiologischer Erregung erfolgt Wir erhoffen uns von der Studie insbesondere ein besseres Verständnis darüber, welche Faktoren auslösend für eine Exazerbation der Psychose sind. Die Kenntnis dieser Prozesse verspricht unmittelbaren Nutzen für die Optimierung psychosozialer Interventionsprogramme, wie sie u.a. bereits von den Antragstellern entwickelt wurden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen