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Figurationen des Märtyrers im Nahostkonflikt

Fachliche Zuordnung Islamwissenschaft, Arabistik, Semitistik
Förderung Förderung von 2005 bis 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 14638737
 
Das Forschungsprojekt wird untersuchen, welche Funktion literarische Texte und die von ihnen präsentierten Bilder, Symbole und Werturteile bei der Entstehung von Helden- und Märtyrerfiguren haben. Untersuchungsgegenstand ist die palästinensische Literatur seit den 1930er Jahren. Der Entscheidung für den Raum Palästina liegt die Beobachtung zugrunde, dass die Figur des heldenhaften Opfers bzw. Märtyrers im schwierigen Prozess der palästinensischen nation building eine zentrale Rolle spielt. Die literarischen Zeugnisse werden einerseits vor dem Hintergrund islamisch motivierter Vorstellungen vom Märtyrertum und andererseits vor dem Hintergrund säkularer nationalistischer Heldenbilder gelesen und interpretiert. Gehen die in der Literatur entworfenen Deutungsmuster von Märtyrertum auf islamische Vorstellungen zurück, oder stehen sie eher in einem säkularen Kontext nationalistischer und/oder minoritärer oppositioneller Diskurse? Diese Fragestellung begründet sich in dem Phänomen, dass seit den 1990er Jahren islamische Aktivisten einige der Metaphern und Bilder vom Märtyrer verwenden, die vor Jahrzehnten von der säkularen politischen Dichtung geprägt worden waren. Anhand der literarischen Vorstellungen von Märtyrertum soll untersucht werden, ob wir es hier mit einer Säkularisierung religiöser Konzepte zu tun haben, oder eher mit dem Gegenteil, mit einer Re-Orientierung an religiösen Konzepten von der Welt.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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