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Den Hof machen. Zur Konstitution des höfischen Raums im England der Frühen Neuzeit

Fachliche Zuordnung Europäische und Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften
Förderung Förderung von 2009 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 146207999
 
Erstellungsjahr 2013

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Projekt beschäftigt sich damit, wie die englischen Höfe der frühen Neuzeit als räumliche Konfiguration in verschiedenen Raumpraxen konstituiert werden. Besonders betrachtet werden dabei visuelle Praktiken und graphische Operationen, die den Hof als er-blickten und erschriebenen Raum lesbar werden lassen, aber auch materielle Praktiken wie Geben und Schenken, Sammeln und Ausstellen von Kleidung, Schmuck und anderen Gütern. Der höfische Raum wird somit nicht als ‚Behälter’ des Hofs verstanden, sondern als Produkt unterschiedlicher Raumpraktiken und -repräsentationen. Projektteil 1 beschäftigt sich mit dem Hof Elisabeths in den Jahren 1590 bis 1603 und konzentriert sich besonders auf Blickregimes als raumkonstituierende Praxen. In der Vorstellung der auratisch aufgeladenen Präsenz der Monarchin treffen sich Blick und Raum in einer wechselseitigen Konstitutionsbeziehung. Die höfische Panegyrik inszeniert so die Königin als privilegierte Angeblickte, die gleichzeitig durch ihren königlichen Blick nicht nur ihren Umgebungsraum, sondern auch die Subjektpositionen der Höflinge ‚erschafft’. Dies wird an zwei Gegenständen besonders erforscht, der Darstellung der Königin auf Portraitminiaturen, die am Hof verschenkt, getauscht, am Körper getragen und wieder auf Großportraits in Szene gesetzt wurden. Die zweite untersuchte Praxis, die Raumerzeugung und Blickregime zusammenbringt, ist der höfische Tanz. Hier wird besonders der Tanz der Königin beleuchtet, der von Höflingen wie auch von späteren Kommentatoren fortwährend imaginiert, aber von der Königin selbst nicht als Mittel einer politischen Ästhetik eingesetzt wird. Projektteil 2 widmet sich der Repräsentation orientalischer Höfe in der Literatur von 1590 bis 1630 und ihrer Interaktion mit den Formen der höfischen Praxis bei Elizabeth und James I. Hier geht es besonders darum, wie die Projektion in einen fremden Raum zur Kritik am eigenen Hof eingesetzt wird und in welcher Beziehung dabei der Schauraum des Theaters und die Schauanordnung des Hofes stehen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • The Queen’s Eye and the Queen‘s Heart. Elizabeth en miniature. Zeitsprünge 14 (2010), 549-567
    Susanne Scholz
 
 

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