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Die Militärgeschichte des Ersatzheers am Beispiel der Divisionen Nr. 156 / 526. Tätigkeitsprofil und Spruchpraxis der Wehrmachtjustiz im 'Heimatkriegsgebiet' 1939-1945
Antragstellerin
Professorin Dr. Margit Szöllösi-Janze
Fachliche Zuordnung
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung
Förderung von 2009 bis 2014
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 143832818
Das Projekt analysiert Tätigkeitsprofil, Urteils- und Vollstreckungspraxis der Wehrmachtjustizim sog. ‚Heimatkriegsgebiet’ während des Zweiten Weltkriegs am Beispiel von zwei Militärgerichtendes bislang von der Forschung kaum berücksichtigten Ersatzheers. Ziel ist es, dieauf besondere Deliktbereiche, exemplarische Urteile und extreme Strafen fokussierte Forschungum eine systematisch angelegte Mixed-Methods-Studie zur justiziellen Alltagspraxiszu erweitern. Ausgewählt wurden die Gerichte der Divisionen Nr. 156 und Nr. 526 im WehrkreisVI (in etwa das heutige Nordrhein-Westfalen), die zwei der größten Gerichte des Ersatzheersdarstellten. Über die Klärung der personellen und institutionellen Gerichtsstrukturenhinaus wird mithilfe quantitativer Instrumente die Struktur der vor diesen Gerichten verhandeltenDelikte ermittelt, die Entwicklung der Verfahren und die Spruchpraxis nachgezeichnet.In einem zweiten Schritt erfolgt, unter Rückkoppelung der quantitativ gewonnenenErgebnisse, eine qualitative Untersuchung des konkreten Entscheidungs-, BegründungsundSanktionsverhaltens der Militärrichter und Gerichtsherren. Anspruch des Projekts ist es,die Stellung der Militärjustiz des Ersatzheers innerhalb der Wehrmacht und des NS-Systemsherauszuarbeiten und ihre Funktion für den Konformitätserhalt der Kriegsgesellschaft an der‚Heimatfront’ zu bestimmen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen