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Paläoökologie, Ichno- und Mikropaläontologie und Faziesarchitekturen der kambrischen Abfolge im südlichen Wadi Araba (Jordan-Rift Graben): randmarine Lebensräume und paläogeographische Rekonstruktionen entlang des frühpaläozoischen W-Gondwana-Randes

Fachliche Zuordnung Paläontologie
Förderung Förderung von 2009 bis 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 141128871
 
Die äußerst erfolgreiche, erste Projektphase hat zahlreiche, wesentliche Ergebnisse geliefert, welche den Kenntnisstand zum Kambrium am Nordrand des Arabo–Nubischen Schildes deutlich vorangebracht und die Arbeitsgebiete als eine paläogeographische Schlüsselregion in das internationale Interesse gerückt haben. In der ersten Antragsphase wurden zahlreiche neue Profilabfolgen und Fossilfundpunkte in Ägypten (Eastern Desert und Sinai) und Jordanien (Totes Meer) mit einer spektakulären Makro-, Ichno- und erstmals einer Mikrofauna nachgewiesen, die zu einer biostratigraphischen Eingrenzung, zu taxonomischen und stratigraphischen Revisionen und ersten paläogeographischen Hinweisen führten. Auf diesen Erfolgen aufbauend, soll die hier beantragte Projekt-Fortsetzung darauf fokussieren, bislang nicht bis kaum untersuchte, paläoökologische, paläontologische (insbesondere Spurenfossilien und Mikrofaunen) sowie sediment- und biofazielle Aspekte im südlichen Wadi Araba (südliches Jordan Rift Valley) zu untersuchen und so die stratigraphisch-paläogeographischen Lücken zum nordostafrikanischen (Eastern Desert und Sinai), zum süd- und mitteleuropäischen (Spanien, Frankreich, Italien, Deutschland) und zum kleinasiatischen Raum (Türkei) zu schließen. Ergänzend zur vorhergehenden Phase sollen insbesondere der marine Regressionsverlauf (als korrelatives überregionales Signal) sowie das Maximalstadium der Transgression (Maximum an Faziesräumen) zwischen dem Sinai und dem Toten Meer, im südlichen Wadi Araba als Verbindungsregion bedeutenden kambrischer Sedimentationsräume in NE-Afrika und dem Mittleren Osten faziell differenziert werden. Zudem sind die Auswirkungen und die Widerspiegelung frühestpaläozoischer Meeresspiegeländerungen in der Strukturierung von Sedimentationsräumen und in der Architektur von Ökosystemen sowie in der Ausprägung und Umstellungen von Interaktionen zwischen Biota und Umwelt insbesondere im unmittelbaren marin–kontinentalen Übergangsbereich in diesem Areal zu erfassen. Erwartet werden Ergebnisse, welche durch konsistente Rekonstruktionen von Sedimentations- und Biofaziesmodellen sowie von stratigraphischen Modellen sowohl eine Einordnung der zu bearbeitenden Kambrium-Region im gesamten nordostafrikanischen und mittelöstlichen Raum, sowie dessen Einbindung in moderne globale Schemata gestatten. Die erwarteten Daten sollen zudem maßgeblich zum Verständnis der sehr speziellen, sedimentären und biotischen Systeme und Prozesse im Kambrium – als einen der hinsichtlich Lebewelt und exogener Dynamik ungewöhnlichsten und einzigartigen stratigraphischen Abschnitte der Erdgeschichte – beitragen. Das ausgewählte Arbeitsgebiet stellt hinsichtlich der Qualität der verfügbaren Profilabfolgen, der Untersuchungszugänglichkeit und der Zusammenarbeitsmöglichkeiten mit Kollegen dortiger Universitäten und Geologischer Dienste eines der weltweit am besten geeigneten Gebiete für eine derartige Forschung dar.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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