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Kontinuitäten und Brüche im Musikleben der Nachkriegszeit. Die Rückkehr von Personen, Werken und Ideen

Fachliche Zuordnung Musikwissenschaften
Förderung Förderung von 2009 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 138423453
 
Die Erforschung der Remigration von Musik und Musikern, aber auch die der vertriebenen Ideen über Musik nach 1945 muss innerhalb der Musikwissenschaft noch immer als ein Desiderat gelten. Im Bewusstsein des Faches sind hierzu lediglich einige prominente Namen des remigrierten Musiklebens wie etwa Theodor W. Adorno oder Hanns Eisler präsent, über ihre Gesamtdimension aber ist bislang wenig bekannt. Nach der Ausrufung der "Stunde Null" über Jahrzehnte im "toten Winkel" wissenschaftlicher Forschung gelegen, gerieten Themen wie Exil und Remigration von Musikern erst im Zuge der "Zeitenwende" 1989 verstärkt in den Blickpunkt des Interesses. Hierbei hat sich mittlerweile gezeigt, dass die Folgen der Emigration zu den prägenden Bedingungen für das allgemeine Kulturleben der Nachkriegszeit gehören, die bis heute nachwirken. So spielten Remigranten beim Neuaufbau des Rundfunk-, Film- und Pressewesens im Nachkriegsdeutschland eine ebenso wichtige Rolle wie in Literatur und Politik, wo Namen wie Carl Zuckmayer, Bert Brecht und Anna Seghers sowie Willy Brandt, Ernst Reuter oder auch Walter Ulbricht für die Bedeutung dieser Personengruppe stehen. Auch im Bereich der Musik ist davon auszugehen, dass es u.a. Remigranten waren, die aus den vielfältigen negativen und positiven Erfahrungen des Exils heraus der nach 1945 sich neu konstituierenden Musikszene Deutschlands entscheidende Impulse gaben.Mindestens ebenso bedeutsam wie die Remigration der Personen ist die von Marita Krauss hervorgehobene „Rückkehr der Ideen“, in der Musik zu erweitern um die Rückkehr der Werke, Kompositions- und Interpretationstraditionen. Die Erforschung dieser Aspekte der Remigration soll im beantragten Forschungsvorhaben einen besonderen Raum einnehmen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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