Detailseite
Projekt Druckansicht

In-silico Analyse ligandspezifischer Rezeptorkonformationen sowie durch Ligandbindungsprozesse induzierte Aktivierungsmechanismen G-Protein-gekoppelter Rezeptoren auf molekularer Ebene am Beispiel des Histamin H1-Rezeptors und Histamin H4-Rezeptors

Fachliche Zuordnung Pharmazie
Förderung Förderung von 2009 bis 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 132505009
 
Erstellungsjahr 2013

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Für die Histamin-Rezeptoren, die zur Gruppe der G-Protein-gekoppelten Rezeptoren gehören, sind eine Vielzahl von Antagonisten und Agonisten bekannt. Ausführliche pharmakologische Charakterisierungen erlauben das Erstellen von Struktur- Wirkungs-Beziehungen und Selektivitätsprofilen. Um Information über mögliche Interaktionen zwischen Ligand und Rezeptor zu erhalten, stellen Mutagenese-Studien neben entsprechenden Kristallstrukturen ein wichtiges Tool dar. Daneben liefern aber auch Molecular Modelling Studien wichtige Einblicke in die Struktur von Rezeptoren, Rezeptor-Ligand- und Rezeptor-Ligand-G-Protein-Komplexe auf molekularer Ebene. Im Rahmen des vorliegenden Projektes konnte beispielsweise das Bindungsverhalten von Nα-Methylsubstituierten Phenylhistamin-Derivaten, ursprünglich als Histamin H1-Rezeptor-Liganden entwickelt, am Histamin H4-Rezeptor durch die MD-Simulation der entsprechenden Ligand-Rezeptor-Komplexe nicht nur auf struktureller Ebene, sondern auch quantitativ unter Verwendung der „Thermodynamische Integration“ und der der daraus folgenden Berechnung von ΔΔGsol-Werten erklärt werden. Bislang ist es nahezu unmöglich, mit experimentellen Methoden, den kompletten Bindungspfad eines Liganden, ggf. gekoppelt mit einer Aktivierung des Rezeptors, kommend vom extrazellulären Bereich in die Bindetasche des Rezeptors zu verfolgen. Auch Kristallstrukturen liefern hierüber keinerlei Informationen, da hier der Ligand, gebunden in der Bindetasche vorliegt. Um aber dennoch Informationen über den Ligandbindungspfad auf molekularer Ebene zu erhalten sind Molecular Modelling Studien hilfreich. Die MD-Simulation würde in dem Zusammenhang als Methode der Wahl erscheinen, aber aufgrund der erforderlichen hohen Simulationszeiten ist dies bislang noch nicht gelungen. Als Alternative dazu wurde das Programm LigPath, mit dem die potentielle Energiehyperfläche für den Ligandbindungsprozess mit ggf. auftretender Aktivierung des Rezeptors berechnet werden kann, in unserem Arbeitskreis entwickelt. Diese Berechnungen zeigen, zumindest für die bislang untersuchten Agonisten, dass sich während der Bindung eines Agonisten der Rezeptor von der inaktiven hin zur aktiven Konformation ändert.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung