Detailseite
Projekt Druckansicht

CD152 (CTLA-4) bei der B-Zelldifferenzierung

Fachliche Zuordnung Kinder- und Jugendmedizin
Förderung Förderung von 2009 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 132465162
 
Erstellungsjahr 2013

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Fehlregulationen von CTLA-4 (CD152), einem auf der Oberfläche von T- und B-Lymphozyten exprimiertem Glykoprotein, können zu chronischen Entzündungsreaktionen führen. Unsere Forschungsarbeiten im Rahmen der Projektförderung Steuerung von B-Zellfunktionen durch CTLA-4 trägt weiter zum Verständnis dieses zentralen Moleküls bei adaptiven Immunantworten bei. Wir konnten eindeutig mittels MELC-Technologie zeigen, dass CTLA-4 nicht - wie angenommen - linienspezifisch auf T-Lymphozyten exprimiert wird, sondern auch auf B-Lymphozyten. Wiederum konnten wir bestätigen, dass B-Zellen CTLA-4 in Anwesenheit von T-Zellen exprimieren. Wir haben Hinweise, dass CTLA-4 bei einer T-B-Kommunikation in Keimzentren eine wichtige Rolle spielt, denn bei Immunisierung unter serologischer Blockade von CTLA-4 in vivo sind 10x mehr B-Zellen an der Keimzentrumsreaktion beteiligt als normalerweise. Unsere Daten zeigen, dass genetische Inaktivierung von CTLA-4 in B-Lymphozyten in vivo die IgM Produktion nach Immunisierung verstärkt. Da keine Steigerung nach Reimmunisierung vorlag, liegt es nahe, dass Gedächtnisbildung keine Rolle spielt. Neben der Regulation der Immunglobulinsynthese wurde auch die Regulation der Antigenpräsentation von B-Zellen durch CTLA-4 analysiert. Es konnte keine veränderte Aktivierung, Proliferation oder Zytokinproduktion von Antigenspezifischen T-Zellen durch CTLA-4 defiziente B-Zellen ermittelt werden. Weiterhin untersuchten wir CTLA-4 exprimierende Lymphozyten aus einem Entzündungsherd, der Synovialflüssigkeit bei Patienten mit Rheumatoider Arthritis. Wir konnten CTLA-4+ T-Zellen isolieren und eine erhöhte Produktion der Zytokine IL2, IL17 und IL10 detektieren, die nach Blockade von CTLA-4 mittels spezifischer Antikörper verstärkt exprimiert wurden. In humanen, neonatalen T-Zellen, die verstärkt zu Th2 Zellen differenzieren, fanden wir eine spontane Expression von CTLA-4, was zu ihrer Präferenz, Immunantworten abzuschalten, beitragen könnte. Bei Untersuchungen zur Rolle von CTLA- 4-vermittelter Signaltransduktion auf T-Zellen konnten wir eine Involvierung von Migration in Lymphknoten und dem Entzündungsherd in vivo dokumentieren. Die CTLA-4- manipulierte Signaltransduktion des Chemokins CCL4 an CCR5 involvierte den PI3K-Akt- Signalweg. Weitere Untersuchungen werden zeigen, ob dies auch für B-Zellen möglich ist, obwohl sie wesentlich weniger CTLA-4 exprimieren als T-Zellen. Unsere erlangten Kenntnisse von CTLA-4 bei T- und B-Zellfunktionen und ihrer Kommunikation mit ihrer Umgebung zeigen, dass die Funktionen von CTLA-4 weit über die Inhibition von Proliferation hinausgehen, so steuert es Effektorfunktionen, Zytokinexpression und Migration.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung