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Altersdifferenzierte Adaption der Mensch-Rechner-Schnittstellen

Fachliche Zuordnung Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Förderung Förderung von 2005 bis 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 12897888
 
Erstellungsjahr 2013

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Der demographische Wandel in vielen Industrieländern sowie der verstärkte Einsatz von Computertechnologien am Arbeitsplatz erfordern eine intensive Betrachtung der Mensch-Rechner-Interaktion hinsichtlich der Bedürfnisse älterer Menschen. Veränderungen der Wahrnehmung sowie kognitiver und motorischer Fähigkeiten, die oftmals mit dem Alterungsprozess einhergehen, können wichtige Implikationen für die Gestaltung von Mensch-Maschine-Schnittstellen beinhalten. Im Rahmen des Teilprojekts "Altersdifferenzierte Adaption der Mensch-Rechner-Interaktion" wurde die Mensch-Rechner-Schnittstelle exemplarisch am Beispiel der computergestützten Projektplanung untersucht. Computergestütztes Projektmanagement stellt z.B. in der Fertigungs- und Dienstleistungsindustrie einen wichtigen Bereich dar, der häufig von älteren Mitarbeitern ausgeübt wird. Aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung und ausgeprägten Kommunikationsfähigkeiten sind diese oft sowohl für die Koordination als auch für die Steuerung und Kontrolle von komplexen Projekten verantwortlich. Basierend auf dem Stufenmodell der menschlichen Informationsverarbeitung nach Wickens und Hollands wurden die Forschungsschwerpunkte auf die Analyse der Stufen der Perzeption, Kognition und Reaktionsabgabe gelegt. In sieben empirischen Studien mit insgesamt 445 Teilnehmern wurde die Effektivität, Effizienz und Benutzerzufriedenheit bei der Arbeit mit einer prototypischen Projektmanagementsoftware untersucht. Die Arbeit mit komplexen Projektplänen erfordert die visuelle Wahrnehmung von graphischen Symbolen und deren Verknüpfungen, welche insbesondere für ältere Arbeitnehmer aufgrund einer verringerten Sehschärfe belastend sein kann. In der Stufe der Perzeption wurde daher der Effekt der Sehschärfe auf die Wahrnehmung von graphischen Symbolen verschiedener Schriftgrößen sowie verschiedene Navigationsvarianten in komplexen Netzplandarstellungen untersucht. Im Bereich der Kognition und Entscheidungsfindung liegen die Hauptaufgaben von Projektmanagern. Die Hauptaufgaben von Projektmanagern bestehen in der Termin- und Ressourcenplanung. Diese Tätigkeiten betreffen die Stufe der Kognition und Entscheidungsfindung. Komplexe Projekte mit vielen Beziehungen zwischen den Aktivitäten stellen dabei hohe Anforderungen an die kognitive Verarbeitung, das Verständnis und das Erinnerungsvermögen. In diesem Zusammenhang wurde der Effekt verschiedener struktureller Netzplanlayouts auf die Performanz des Projektmanagers analysiert. Das Manipulieren von Elementen in komplexen Netzplänen (hinzufügen, verändern, löschen) ist eine weitere charakteristische Tätigkeit innerhalb des computergestützten Projektmanagements und kann durch einen altersbedingten Rückgang der motorischen Fähigkeiten in Geschwindigkeit und Präzision der Informationseingabe beeinflusst werden. In der Stufe der Reaktionsabgabe wurden daher verschiedene Informationseingabegeräte analysiert und bewertet. Aufbauend auf den Ergebnissen wurde die ergonomische Informationseingabe und -darstellung auf großflächigen Touchscreens genauer analysiert.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • Ergonomic Design of Human-Computer Interfaces for Aging Users. In: Age-Differentiated Work Systems. Springer Berlin Heidelberg, 2013, pp. 347–368.
    Schlick, C. M., Vetter, S., Bützler, J., Jochems, N., Mütze-Niewöhner, S.
    (Siehe online unter https://dx.doi.org/10.1007/978-3-642-35057-3_15)
 
 

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