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Randomized multi-centre controlled trial of group-based social skills training in children and adolescents with high functioning Autism Spectrum Disorder (SOSTA-Net)

Fachliche Zuordnung Klinische Psychiatrie, Psychotherapie und Kinder- und Jugendspychiatrie
Förderung Förderung von 2010 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 128941830
 
Erstellungsjahr 2014

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die SOSTA-net-Studie ist aktuell die weltweit größte, randomisiert-kontrollierte Studie zu Autismus-spezifischer Gruppentherapie bei hochfunktionalen autistischen Störungen. Bisherige Studien zu Autismus-Spezifischer Gruppentherapie waren relativ klein, und in der Regel folgte keine Langzeit-Nacherhebung. In der vorliegenden Studie wurde das inzwischen publizierte Gruppentherapiemanual „SOSTA-FRA“ über 12 Wochen eingesetzt, und die Erfolge direkt nach Therapie und in einer 3-Monats-Nachuntersuchung gemessen. Die Therapiegruppe wurde mit einer Wartelistenkontrollgruppe verglichen, die ebenso wie die Therapiegruppe dreimal Elterntraining erhielt. Die Stärken der Studie liegen in einer differenzierten Diagnostik, einer breiten Erhebung von Zielgrößen (primäre und sekundäre Zielgrößen) und differenzierten Einflussgrößen auf den Therapieerfolg. Methodik und Durchführung folgten höchsten Qualitätsstandards. Nach Screening (n=320) wurden in die Studie von 20.5.2010 bis 14.2.2013 n=228 Patienten im Alter von 8-19 Jahren mit einer hochfunktionalen Autismus-Spektrum-Störung (ICD-10 Diagnose: Autismus, Asperger Syndrom, atypischer Autismus) randomisiert. N=209 wurden anhand der „Intention-to-Treat“-Analyse ausgewertet. Die mittlere Differenz zwischen den Gruppen betrug direkt nach Therapie in Eltern-basiert erhobenen sozialen Responsivität (SRS) -6,5 Punkte (95% CI -11,6 bis – 1,4; p=0,013) und nach drei Monaten -6,4 Punkte (-11,5 bis -1,3, p=0,015). Es wurden keine schweren unerwünschten Wirkungen berichtet, und die unerwünschten Wirkungen waren in beiden Gruppen vergleichbar. Ein höherer IQ sowie eine stärkere autistische Symptomatik, gemessen anhand des SRS, zu Beginn der Studie waren mit eine größeren Verbesserung assoziiert. Die Studie zeigt, dass eine relativ kurze Autismus-spezifische Gruppentherapie zu längerfristige Verbesserungen der sozialen Reaktivität im Elternurteil führt, weshalb dieser Ansatz für die Praxis für allem für gut begabte Kinder und Jugendliche mit Autismus-Spektrum-Störungen empfohlen werden kann. Einschränkungen der Studie sind die nicht-verblindete primäre Zielgröße sowie der überwiegende Einschluss von Jungen in die Studie, so dass die Befunde nicht für Mädchen verallgemeinert werden können. Die Studie wurde unter der Nummer ISRCTN94863788 registriert.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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