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Legionella pneumophila - Freisetzung von Lipopolysaccharid zur Modulation evolutionär differenter Wirtszellen
Antragsteller
Privatdozent Dr. Jürgen Helbig (†)
Fachliche Zuordnung
Parasitologie und Biologie der Erreger tropischer Infektionskrankheiten
Förderung
Förderung von 2005 bis 2009
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 12693892
Legionella pneumophila vermehrt sich als ubiquitäres Bakterium aquatischer Systeme in Amoeben. Die Adaptation an die replikative Nische eines Phagozyten befähigt Legionellen, auch Alveolarmakrophagen des Menschen zu akzeptieren. Epidemiologisch ist gesichert, dass insbesondere Stämme mit einer definierten Lipopolysaccharid-Komponente der O-Kette, die durch den monoklonalen Antikörper MAb3/1 des ¿Dresden Panels erkannt wird, als Infektionsagens für die meisten schweren Pneumonien verantwortlich sind. Die Virulenz- Assoziation der MAb3/1-positiven LPS-Komponente konnte bisher auf zellbiologischer Ebene nicht belegt werden und soll hier zentraler Punkt der Wirt-Erreger-Interaktionen sein. Unter Einsatz des MAb3/1-positiven Stammes Corby, seiner bereits etablierten MAb3/1-negativen Spontanmutante und weiteren MAb3/1-negativen Wildstämmen anderer Serogruppen soll untersucht werden, in welchen Phasen der Phagosomen-Maturation differente LPSKomponenten in Amoeben und monozytären Zellen intraphagosomal freigesetzt werden, und wie diese LPS-Komponenten über eine vom Dot/lcm-Apparat gesteuerte Porenbildung ins Cytoplasma bzw. an weitere Zellorganellen der Wirtszelle gelangen. Von besonderem Interesse ist dabei zu erforschen, inwieweit das Phagosomen-¿traffic von den verschiedenen 3 LPS-Komponenten beeinflusst wird, und ob über neutralisierende LPS-AntiKörper sowie Targetblockierende LPS-Komponenten, die vor der Infektion den Wirtszellen appliziert werden sollen, die Zell-schädigende Modulation blockiert bzw. reduziert werden kann.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen