Ignaz von Döllinger - Briefwechsel 1820-1890. Englische und französische Korrespondenz
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Das geförderte Projekt umfasst die Edition und Kommentierung der Korrespondenz des Münchener Kirchenhistorikers Ignaz von Döllinger (1799-1890) mit führenden Vertretern des französischen (Dupanloup, Gratry, Maret, Meignan, Montalembert, Rességuier u.a.) sowie des englischen (Newman, Oxenham, Wiseman) Katholizismus, der englischen Kirche (Liddon, Pusey, Plummer u.a.), mit Vertretern der englischen Politik (Gladstone, Morier) und Vertretern der Wissenschaft (Garcin de Tassy, Lea, Nève). Das Gesamtvolumen der Edition umfasst 839 Briefe von und an Döllinger ab den frühen 1830er Jahren bis zu seinem Tod 1890. Wichtige Brieffunde im Verlauf des Projekts stellen eine erhebliche Wertsteigerung der Edition dar. Als Quellenwerk leistet sie einen hoch wichtigen Beitrag zur Grundlagenforschung im Bereich der Kirchen- und Katholizismusgeschichte des 19. Jahrhunderts sowie zur frühen Ökumenegeschichte. Der Briefwechsel kann im eigentlichen Sinne des Wortes als eine europäische Korrespondenz bezeichnet werden, wie sie in diesem Umfang und in der Breite der Briefadressaten auch für das 19. Jahrhundert außerordentlich selten ist. Sie weist Döllinger als einen international gefragten und anerkannten Gelehrten von europäischem Format aus und dokumentiert über ein halbes Jahrhundert seine Gedankenwelt und die seiner unterschiedlichen Briefpartner im Kontext der zeitgenössischen geistigen Auseinandersetzungen, (kirchen-)politischen Entwicklungen und drängenden theologischen Fragestellungen. Mit ihrem Reichtum an Themen, die darüber hinaus zur Sprache kommen, bietet sie disziplinen- und länderübergreifend Aufschluss in vielen Fragen auch der Gesellschafts- und Kulturgeschichte Deutschlands, Englands und Frankreichs im 19. Jahrhundert. Die Edition ist in der letzten Phase der Kommentierung. Ihre Drucklegung in voraussichtlich drei Bänden soll 2017/18 erfolgen.