Detailseite
Projekt Druckansicht

Nachrichtennutzung und Nachrichtenwissen junger Menschen

Antragsteller Professor Dr. Wolfgang Donsbach (†)
Fachliche Zuordnung Publizistik und Kommunikationswissenschaft
Förderung Förderung von 2009 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 123595989
 
Das übergeordnete Ziel der Studie ist es zu untersuchen, welche Bedeutung Nachrichten - definiert als Informationen über öffentliche Angelegenheiten - für junge Menschen haben und wie dem beobachtbaren Trend zu einer Entfremdung vom öffentlichen Diskurs gesellschaftspolitisch relevanter Themen begegnet werden kann. Die Studie untersucht vor dem Hintergrund der sinkenden Nachrichtennutzung Jugendlicher, der zunehmenden Boulevardisierung von politischen Medieninhalten sowie der wachsenden Bedeutung des Internets als Kommunikationsmedium das tagesaktuelle Nachrichtenwissen Jugendlicher sowie Herkunft und Qualität der zur Information herangezogenen Nachrichteninhalte. Sie beansprucht komparativen Charakter, weil sie eine ähnliche Studie der Harvard University zum Ausgangspunkt nimmt. Sie geht aber in theoretischer Fundierung und methodischem Design deutlich über diese hinaus. Das erste Modul besteht aus einer tagesaktuellen Repräsentativbefragung. Sie erfasst Bekanntheit und Wissen hinsichtlich gesellschaftspolitisch relevanter Nachrichten der letzten 24 Stunden, die täglich von einem Expertengremium ausgewählt werden. Außerdem wird erfasst, woher die Befragten zuerst von der Nachricht gehört haben. Zudem werden Indikatorfragen zu allgemeinem politischem Wissen gestellt, um festzustellen, inwieweit aktuelles Nachrichtenwissen mit diesem zusammenhängt. Das zweite Modul untersucht mittels einer quantitativen Inhaltsanalyse formale Struktur und inhaltliche Qualität der jeweils von den Befragten genutzten Nachrichtenquellen sowie einen Querschnitt der Gesamtberichterstattung über die Nachrichtenereignisse. Durch dieses Design können jedem Befragten die von ihm tatsächlich genutzten Medieninhalte zugeordnet werden. Außerdem kann so ermittelt werden, wie gut die von den Jugendlichen genutzten Nachrichtenquellen bzw. auch der Querschnitt der Gesamtberichterstattung das für die Teilnahme am gesellschaftlichen Diskurs nötige Wissen vermitteln. Journalismus konzipieren wir dabei als „die neue Wissensprofession , die nicht nur aktuelle singulare Ereignisse berichten, sondern auch Zusammenhänge darstellen soll.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung