Integration und Desintegration: Sozial- und Kulturgeschichte des osteuropäischen Sports im internationalen Vergleich (Osteuropa - Weltweit)
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Das Netzwerk wurde mit dem Ziel beantragt, die Anfang der 2000er Jahre noch relativ neue Disziplin der Sportgeschichte zu etablieren, die KollegInnen zu vernetzen und Grundlagenforschung zu betreiben, bzw. eine Basis für zukünftige Forschungen zur Verfügung zu stellen. Weiterhin sollte das Netzwerk eine Brücke schlagen zwischen den HistorikerInnen, die sich mit Sport beschäftigen, und den Fachhistorikern aus den Sportwissenschaften. Weil die wissenschaftlichen Netzwerke sich an eine relativ große Zahl von NachwuchswissenschaftlerInnen richten, aber dabei keine Stellen finanzieren, konnte auch in diesem Projekt keine durchgängige personelle Kontinuität gewährleistet werden. So haben sich einige KollegInnen, die anfangs sehr engagiert mitgearbeitet haben, aus der Sportgeschichtsschreibung oder aus der Wissenschaft generell völlig zurückgezogen. Dafür haben andere ihre Stellen eingenommen, die zu Anfang der Laufzeit noch nicht im Blick waren. Auf diese Weise hat sich ein Kreis von SporthistorikerInnen gebildet, die nun wie auch immer intensiv gemeinsam an Projekten arbeiten, Tagungen besuchen oder publizieren. In diesem Sinne war das Wissenschaftliche Netzwerk aus meiner Sicht ein großer Erfolg. Zum richtigen Zeitpunkt wurden so die Grundlagen geschaffen, um die Sportgeschichte des östlichen Europas als Thema innerhalb der deutschen und internationalen Geschichtswissenschaft zu etablieren. Zugleich haben sich einige der beteiligten Wissenschaftler mithilfe des Netzwerks innerhalb der Community einen Namen gemacht und bilden nun den Nucleus einer modernen, transnationalen Kulturgeschichte des östlichen Europas, die mit dem Brennglas Sport einen Blick auf die relevanten Fragen und Probleme der neueren europäischen Geschichte werfen kann.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
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Handbuch der Sportgeschichte Osteuropas
Anke Hilbrenner, Hg. zusammen mit Ekaterina Emeliantseva, Christian Koller, Manfred Zeller und Stefan Zwicker
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Soviet Women in Sports in the Brezhnev Years: The Female Body and Soviet Modernism, in: Nikolaus Katzer/Sandra Budy/Alexandra Köhring/Manfred Zeller (Hg.) Euphoria and Exhaustion. Modern Sport in Soviet Culture and Society, Frankfurt/Main 2010, S. 295-314
Anke Hilbrenner
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"Wir haben schon ausländische Kinder integriert, da wurde von Eingliederung noch gar nicht gesprochen." Prozesse der Integration im Bonner Migrantensport, in: Dittmar Dahlmann/Norbert Schloßmacher/Joachim Scholtyseck (Hg.), Bonn in Bewegung. Eine Sportgeschichte, Essen 2011, S. 109-120
Anke Hilbrenner
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European Sport Historiography: Challenges and Opportunities, in: Journal of Sport History, Bd. 38 (2011) Heft 2, S. 181-188
Anke Hilbrenner mit Christopher Young und Alan Tomlinson
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Fußball in der jüdischen Autobiographik. Erwachsenwerden in Wilna in der Zwischenkriegszeit, in: Dittmar Dahlmann/Anke Hilbrenner/Britta Lenz (Hg.), Überall ist der Ball rund – Nachspielzeit. Zur Geschichte und Gegenwart des Fußballs in Südost- und Osteuropa, Essen 2011, S. 229-248
Anke Hilbrenner
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Looking at European Sports from an Eastern European Perspective: Football in the Multi-ethnic Polish Territories, in: European Review, Bd. 19 (2011), Nr. 4, S. 595-610
Anke Hilbrenner mit Britta Lenz
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Überall ist der Ball rund. Zur Geschichte und Gegenwart des Fußballs in Ost- und Südosteuropa – Nachspielzeit. Essen 2011
Anke Hilbrenner, Hg. zusammen mit Dittmar Dahlmann und Britta Lenz
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„Journal of Sport History“, Bd. 38 (2011) Hefte 2 und 3: “European Sport and the Challenges of Its Recent Historiography”
Anke Hilbrenner, Hg. zusammen mit Christopher Young and Alan Tomlinson
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Die Wurzeln des jüdischen Sports in Polen: Die Gründung jüdischer Turnvereine in Galizien und im russischen Teilungsgebiet vor dem Ersten Weltkrieg, in: Anke Hilbrenner/Dittmar Dahlmann (Hg.) „Dieser Vergleich ist unvergleichbar“ Zur Geschichte des Sports im 20. Jahrhundert, Essen 2014, S. 79-96
Anke Hilbrenner
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Körper und Sport. Zur Konstruktion von Körperbildern mithilfe des Sports, in: Hilbrenner, Anke u.a. (Hg.) Handbuch der Sportgeschichte Osteuropas
Anke Hilbrenner mit Kateryna Kobchenko
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Sport under Communism, in: Smith, Steven A. (Hg.) The Oxford Handbook of the History of Communism, Oxford 2014, S. 602-616
Anke Hilbrenner mit Susan Brownell und Robert Edelman
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„Dieser Vergleich ist unvergleichbar“ Zur Geschichte des Sports im 20. Jahrhundert. Essen 2014
Anke Hilbrenner, Hg. zusammen mit Dittmar Dahlmann