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Thrombozyten als Regulatoren der Gefäßwandintegrität - Adhäsionsrezeptor-unabhängige Hämostase in der entzündeten Mikrozirkulation

Fachliche Zuordnung Dermatologie
Förderung Förderung von 2009 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 104076313
 
Erstellungsjahr 2017

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Emmy-Noether geförderte Projekt untersuchte die molekularen Mechanismen zur Sicherung der vaskulären Gefäßintegrität durch Plättchen während der Entzündung. Zusätzlich wurde die gefäßschädigende Wirkung von Leukozyten, welche in der Thrombozytopenie zu massiven Gewebehämorrhagien führt, auf molekularer Ebene untersucht. Die Projektidee basierte auf der Beobachtung, dass in der Abwesenheit von Blutplättchen die kutane Entzündung als Zeichen einer Dysregulation der Gefäßpermeabilität von petechialen Blutungen begleitet wird. Die bekannten Mechanismen der physiologischen Regulation der Hämostase sind in diesem Prozess aufgehoben, da auch Plättchen mit Adhäsionsdefekten diese Blutungen verhindern können. Die Beobachtungen sind von großer klinischer Relevanz, da sich die Möglichkeit ergibt, eine gezielte Gefäßdestabilisierung im Rahmen von Tumortherapien zu entwickeln, als auch dass durch entsprechendes Boostering von Thrombozyten die Transfusion von Blutplättchen reduziert werden könnte. Im Rahmen der Emmy-Noether Förderung konnte klar belegt werden, dass die Induktion der petechialen Blutung die Folge von Leukozyten-Extravasation über die Gefäßwand darstellt. Hierbei ist die β2-Integrin- und Gαi-vermittelte Leukozyten-Transmigration maßgeblich. Des Weiteren konnte der Antragsteller eine Gefäßstabilisierende Rolle durch VE-Cadherin beschreiben. Die Ergebnisse der Arbeit sind nicht nur von großem grundlagenwissenschaftlichem Interesse, sondern lassen auch auf spezifischere Therapieansätze z.B. bei der Behandlung der Leukozytoklastischen Vaskulitis hoffen. Noch ist es nicht abschließend gelungen die gefäßprotektiven Stoffe der Plättchen zu identifizieren und zu isolieren, welche langfristig die Entwicklung therapeutischer Alternativen zur Plättchen-Transfusion bei der Behandlung thrombozytopenischer Patienten (z.B. Knochenmarksdepression nach Chemotherapie) denkbar machen. Das Emmy-Noether Programm ist ein ideales Sprungbrett für klinisch tätige Forscher, um den schwierigen Spagat zwischen anspruchsvoller Wissenschaft und Patientenversorgung zu bestehen. Die Thematik gilt es nun in Folgeanträgen weiter zu bearbeiten.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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