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3 D Laser Vermessung der buddhistischen Klosteranlage Takht-i Bahi als Grundlage für eine virtuelle Rekonstruktion im Rahmen neuer morphologischer Untersuchungen
Antragsteller
Professor Dr.-Ing. Michael Jansen (†)
Fachliche Zuordnung
Ägyptische und Vorderasiatische Altertumswissenschaften
Förderung
Förderung von 2008 bis 2012
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 102110212
Die buddhistische Klosteranlage Takht-i-Bahi ist auf der Liste des UNESCO Weltkulturerbes als ein besonders authentisches Beispiel der Kunst und Kultur Gandharas eingetragen. Die Blütezeit Gandharas fällt in das 2.-3. Jh. n. Chr., in welcher im heutigen Grenzgebiet von Afghanistan zum Nordwesten Pakistans eine einmalige Verschmelzung klassischer Ideale der westlichen antiken Welt mit der zeitgenössischen Religiosität des indischen Subkontinents stattgefunden hat. Die Epoche ist geprägt von einer Phase der Neu-Orientierung der buddhistischen Glaubensvorstellung unter dem Patronat königlicher Autoritäten. Die neue Schule des Mahayana personalisiert die Figur Buddhas als transzendentes Wesen und institutionalisiert eine Form der Heiligen- und Reliquienverehrung innerhalb großer Klostergemeinschaften, die sich zu Wallfahrts- und Pilgerorten zum Zwecke der Buddhaverehrung entwickeln. Auf der Basis von Hochauflösenden Messdaten untersucht das Projekt die Steinbearbeitung, die Konstruktion und das Dekor sowie die funktionalen Zusammenhänge des architektonischen Raumprogramms hinsichtlich der Abhängigkeit zu den stadt- und landschaftsräumlichen Besonderheiten der hügeligen Anlage Takht-i-Bahi anhand von historischen Dokumentationen und neueren Satellitenaufnahmen. Die mithilfe eines 3D Laserscanners mit integrierter Digitalkamera erzeugten Messdaten werden in ein virtuelles Modell überführt, um auf der Basis exakter Geometrien Hypothesen zur ursprünglichen Morphologie und Konstruktion der Anlage zu überprüfen. Ergebnisse der Arbeit werden im Rahmen der int. Ausstellung „Gandhara - Das buddhistische Erbe Pakistans“ in der Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland präsentiert.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Österreich
Beteiligte Person
Professorin Dr.-Ing. Marina Döring-Williams