Project Details
Micro- und Makrovariation: Hierarchie-Effekte in Kiranti und Algisch
Applicant
Professor Dr. Jochen Trommer
Subject Area
General and Comparative Linguistics, Experimental Linguistics, Typology, Non-European Languages
Term
from 2008 to 2013
Project identifier
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 85235595
Viele grammatische Prozesse spiegeln Prominenzhierarchien morphosyntaktischer Kategorien wider (z.B. 1. ¬ 2. ¬ 3. Person oder belebt ¬ unbelebt). Dieses Projekt behandelt zwei besonders bemerkenswerte Arten von Hierarchie-Effekten: Direktions-Markierung, d.h. verbale Affigierung-Prozesse, die anzeigen, ob Subjekt oder Objekt eines Prädikats höher auf einer spezifischen Hierarchie stehen, und hierarchie-basierter Wettbewerb (“Hierarchy-based competition”, HBC), bei dem ähnliche Prominenz-Hierarchien festgelegen, ob Verbkongruenz für eine bestimmte Kombination von Merkmalen durch das Subjekt oder das Objekt gesteuert wird. Das Hauptziel des Projekts ist es, das empirische und theoretische Verständnis dieser Effekte substantiell zu vertiefen, indem zwei Sprachfamilien untersucht werden, die beide Phänomene in vielen verschiedenen Spielarten aufweisen: Algisch und Kiranti. Das Projekt fokussiert dabei auf Ausprägungen von Direktions-Markierung und hierarchie-basiertem Wettbewerb, die in der bisherigen Forschung nur eine periphere Rolle spielen. Ausgehend von den Grundprinzipien der Optimalitätstheorie wird dabei angenommen, dass ein Großteil der zwischensprachlichen Variation in diesem Bereich durch die sprachspezifische Anordnung von Beschränkungen zustandekommt, die selbst universell sind. Die Untersuchung von Mikrovariation verspricht demzufolge wesentliche Einsichten in die formale Struktur von Hierarchie- Effekten. Da verbale Flexionsparadigmen die empirische Grundlage des Projekts darstellen, ist ein methodologisches Hauptziel des Projekts, Methoden zu entwickeln, um morphologische Paradigmen in Datenbanken in einer Weise zu speichern, die morphologische und zwischensprachliche Beziehungen innerhalb und zwischen Paradigmen explizit darstellt und so eine Dokumentation linguistischer Daten erlaubt, die die theoretische Analyse maximal unterstützt.
DFG Programme
Research Grants
Ehemaliger Antragsteller
Professor Dr. Gereon Müller, until 12/2011