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Von Milizen zu Politischen Parteien? Die Entwicklung von Gewaltgruppen zu politischen Akteuren im Libanon seit 1985
Antragstellerin
Professorin Dr. Birgit Schäbler
Fachliche Zuordnung
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung
Förderung von 2008 bis 2013
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 72805702
Das Forschungsvorhaben strebt eine vergleichende Analyse des historischen Entwicklungsprozesses von drei Milizen des libanesischen Bürgerkrieges zu politischen Akteuren im gegenwärtigen Nachkriegslibanon an. Untersuchungsobjekte sollen die drusische PSP, die maronitische kata’ib und die schiitische hizb Allah sein. Einen gesellschaftsgeschichtlichen Ansatz verfolgend, werden unter Einbeziehung sozial- und kulturwissenschaftlicher Theorien die drei Akteure systematisch im historischen Kontext anhand eines Variablenkataloges untersucht. Die Auswertung der erzielten Ergebnisse soll dabei sowohl fallvergleichend als auch auf den einzelnen Analyseebenen (politik-, kultur-, wirtschafts- und sozialgeschichtlich) stattfinden. Im Untersuchungsfokus stehen dabei insbesondere der politische Konfessionalismus und die Patronage- und Klientelismusstrukturen im Libanon, die entscheidende Grundlage für z. B. Mitgliederrekrutierung und -bindung der Parteien sind. Ein weiterer Schwerpunkt des Forschungsvorhabens soll auf den im Bürgerkrieg gebildeten Gewaltordnungen (Warlordfiguration, Quasi-Staat) der drei Akteure und den durch diese eingeleiteten strukturellen Veränderungen innerhalb der Parteien liegen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen