Medienentwicklung: Vom Vermittler zum Akteur
Final Report Abstract
Die Zielsetzung des Projektes Medien als Akteure der Inneren Sicherheit war es, aus kultursoziologischer Perspektive die Bedeutung der Medien und des Mediatisierungsprozesses bei dem öffentlichen Kampf um die richtige Politik des Polizierens zu untersuchen. Bereits zu Beginn des Forschungsvorhabens zeigte sich, dass Medien nicht mehr lediglich Vermittler von Informationen über die Welt sind und z.B. der Politik ‚Arenen‘ zum Kampf um mehr Sicherheit anbieten, sondern zunehmend zu selbstständigen Akteuren im Kampf um die ‚richtige‘ Politik des Polizierens werden. Das Medium als Akteur wird durchweg zum Anwalt des Wohlbefindens der Zuschauer. Doch das Medium steht nicht nur für seine Rezipienten ein, sondern leitet diese an, selbst im Kampf um mehr Sicherheit tätig zu werden, das Medium aktiviert den Rezipienten dazu, Medieninhalte selbst zu produzieren und den Medien zur Verfügung zu stellen. Diese Art der Aktivierung fasst das Projekt unter das Stichwort der Media-Con-Act(ivat)ing. Dieser Terminus umfasst über das Verständnis der Mediatisierung hinaus neben der Akteursrolle der Medien deren Rolle als Aktivierer, in der die Medien ihre Rezipienten dazu anleiten, selbst tätig zu werden. Diese Anleitung zur Selbstführung wirkt sich nicht nur auf die Aktivität im Medium aus (on air), z.B. in Form von Laiendarstellern oder Fotos von Bürgerreportern, sondern auch auf die Aktivität des Mediums off air. Die Medien treten – insb. unter Berücksichtigung ökonomischer Interessen – für eigene Interessen und die des Bürgers ein und nehmen so – nicht immer beabsichtigt – am Diskurs über Innere Sicherheit teil, indem sie die Bürger in ihre Arbeit einbeziehen und dazu anleiten, selbst Verantwortung zu übernehmen und selbst (wenn auch im Sinne des jeweiligen Mediums) in Aktion zu treten. Damit haben Medien nicht nur eine Verteilungs-, sondern auch eine Generatorfunktion für Inhalte, und gestalten und entwerfen Felder und Themen, über die berichtet wird und werden soll, aktiv mit. Medien 'warten' nicht mehr auf Inhalte, über die sich on air berichten lässt, sondern sie erschaffen selbst Inhalte oder stoßen diese off air an, über die dann berichtet und zu denen eine klare Stellung bezogen wird. Vordergründig haben Medien schon immer gesellschaftliche Diskussionen angestoßen und Stellung bezogen. Neu an der gegenwärtigen Entwicklung ist, dass sie dies nicht mehr vor dem Hintergrund eines emanzipatorischen und aufklärerischen Erkenntnisinteresses tun, sondern vor dem Hintergrund der eigenen Profilierung, ökonomischer Interessen und Nutzungserwägungen. Und dabei rücken die Rezipienten und Nutzer des Mediums in den Mittelpunkt, die nicht mehr nur als Konsumenten, sondern als Prosumenten gefasst werden, um Inhalte zu produzieren.
Publications
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Bidlo, Oliver/Englert, Carina Jasmin
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Reichertz, Jo/Englert, Carina Jasmin
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Reichertz, Jo
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Reichertz, Jo
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(2011): Die Begrifflichkeit der Welt – Zur Anstrengung des Prinzips der Wörtlichkeit. In: Altmeyer, Lena, Giesemann, Sandra (Hrsg.) (2011): Brute Facts. Die Reise zwischen den Welten als Bewährungsdynamik der Wirklichkeit. Essen: Oldib Verlag, S. 77-84
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Reichertz, Jo/Englert, Carina Jasmin
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Reichertz, Jo
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Reichertz, Jo
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Englert, Carina Jasmin
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Bidlo, Oliver; Englert, Carina Jasmin