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Starke und schwache Kopplung in ZnSe-basierten monolithischen Mikrokavitäten mit lateralem Einschluss

Antragstellerinnen / Antragsteller Professor Dr. Detlef Hommel; Dr. Kathrin Sebald
Fachliche Zuordnung Experimentelle Physik der kondensierten Materie
Förderung Förderung von 2008 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 63321440
 
Erstellungsjahr 2016

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Im Rahmen dieses Projektes gelang uns erstmals, die Herstellung einer Bragg-Polaritonenprobe basierend auf ZnSe-Quantenfilmen. Spektroskopisch ließ sich für dieses System das Regime der starken Kopplung nachweisen, und zwar bis zu einer Temperatur von 200 K mit einer Rabi-Aufspaltung vergleichbar zu einer konventionellen ZnSe Mikrokavität bei 70 K, die nur mit einem wesentlich größeren Wachstumsaufwand hergestellt werden kann. Für dieses System konnten wir erstmals eine hybride Bragg-Polariton-Struktur durch die Bedeckung mit einer dünnen Metallschicht realisieren, welche nicht nur eine effektivere Anregung der Polaritonen ermöglicht, sondern auch deren lateralen Einschluss und spektrale Modulation. Neben der Ausbildung von Tamm-Plasmon-Polaritonen konnte auch das Einsetzen einer nichtlinearen Emissionssteigerung mit zunehmender Anregungsdichte aus dem polaritonischen Zustand beobachtet werden. Die erfolgreiche Anwendung des Konzepts der Tamm-Plasmon-Polaritonen konnten wir auch erstmals für ZnSe-basierte konventionelle Mikrokavitäten nachweisen. Dabei zeigte sich, dass ein Einschlusspotential von ungefähr 13 meV im Fall der resonanten Kopplung des Tamm-Plasmons mit dem Exziton-Polariton erreicht werden kann. Dieses Konzept kann zum effektiven lateralen Einschluss des unteren polaritonischen Zustandes genutzt werden. Dies ist vorteilhaft zur Manipulation, Formung und Führung des Flusses der Polaritonen. Zusätzlich ermöglicht der Metallfilm eine Verschiebung der spektralen Position durch Anlegen eines elektrischen Feldes. Darüber hinaus zeigte sich, dass bereits die Bedeckung einer offenen Kavität mit implementierten Quantenfilmen mit einem dünnen Metallfilm zum Erreichen der starken Kopplung ausreichend ist. Die bestimmte Kopplungsstärke ist dabei vergleichbar mit einer kompletten Mikrokavitätsstruktur. Die Ergebnisse demonstrieren somit eine Möglichkeit zur Vereinfachung des Aufbaus einer Kavitätsstruktur zur Realisierung von Kavitäts-Exztion-Polaritonen. Auch bei der Anwendung der Metallbedeckung auf eine offene Mikrokavitätsstruktur mit CdSe-Quantenpunkten in der Kavität zeigte sich eine Steigerung der Auskoppeleffizienz. Die Relevanz unserer Ergebnisse wird auch durch unsere Publikationen widergespiegelt, und besonders unsere kürzlich erschienene Publikation bei Scientific Reports hat bis jetzt schon viel Beachtung gefunden.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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