XRF-Sediment Core Scanner
Final Report Abstract
Der Kieler XRF Core Scanner wurde bisher in mehreren Verbund- und Einzelprojekten der DFG, für ein Marie-Curie ITN Projekt der EU sowie für das Exzellenzcluster EXCl 80 „Future Ocean“ und für die Graduiertenschule „Human Development in Landscapes“ an der Universität Kiel eingesetzt. Darüber hinaus werden für ein GTZ Projekt im Roten Meer und für eine Zusammenarbeit an kretazischen Bohrkernen von Marokko mit der RWE-DEA Messungen mit dem Gerät durchgeführt. In bisher 15 Projekten wurde der XRF Core Scanner zur zerstörungsfreien Elementanalyse von marinen und limnischen Sedimentkernen eingesetzt. Durch die frei wählbaren Messabstände im sub-mm bis cm Bereich war die Erstellung sehr hochauflösender Kurven zur Verteilung vor allem terrigener Elemente (z.B. Ti, Al, Mn, Fe, Si, etc.) und/oder mariner Komponenten (biogenes Si, Ca, Br, J, etc.) möglich. Diese Elementverteilungskurven liefern damit einerseits für die Forschungsarbeiten eine sehr schnelle Option, relative Kernchronologien für neue Arbeitsgebiete zu erstellen und andererseits wichtige grundlegende Daten zur Klimavariabilität in Bezug auf frühere Veränderungen in der kontinentalen Verwitterung und im hydrologischen Kreislauf oder in der biologischen Produktion im Ozean. Auch für die Untersuchung zu Sedimenttransportprozessen auf den Schelfen und Kontinentalhängen vor großen Flüssen lieferte das neu beschaffte System schon wichtige Daten bei der Untersuchung von früheren Meeresspiegel-Änderungen und von jüngeren Tsunami-Ereignissen. Darüber hinaus gab es erste Anwendung zur Ermittlung der Spurenelement-Verteilung in Erzschlämmen des Atlantis II Tiefs im Roten Meer. Zu den wichtigsten Forschungsprojekten die in den letzten drei Jahren mit Unterstützung des XRF Core Scanners vorangetrieben wurden, gehören: 1) die Untersuchung des Sedimenteintrags durch den Nil, den Sambezi und das Ganges- Bramaphutra System in das Mittelmeer und den Indischen Ozean in Abhängigkeit von Klimaänderungen im Ozean und in den ostafrikanischen und indischen Monsunsystemen auf orbitalen und suborbitalen Zeitskalen. 2) die Rekonstruktion von Verlagerungen der Innertropischen Konvergenzzone und Änderungen in den Niederschlagshäufigkeit über Südamerika bzw. fluviatiler Sedimenteintrag in den tropischen Ostpazifik im Holozän, anhand von Sedimentkernen vor Ecuador. 3) die Rekonstruktion der Zentren der holozänen Sedimentablagerung auf dem vietnamesischen Schelf in Abhängigkeit vom Meeresspiegelanstieg und von Änderungen im fluviatilen Sedimenteintrag des Mekong. 4) die Abschätzung von schnellen Änderungen in der kontinentalen Verwitterung und im terrigenen Sedimenteintrag in den Ozean während der Kreidezeit; inbesondere während der Entwicklung von globalen anoxischen Ereignissen im tiefen Ozean und in den Flachmeeren. 5) die Untersuchung schneller Wechsel im terrigenen Sedimenteintrag während des Holozäns in Seesedimente in Griechenland und Schleswig-Holstein, 6) die Rekonstruktion von suborbitalen Schwankungen in der Karbonat- und biogenen Silikatproduktion im Nordatlantik während der letzten 2 Kaltzeit-Warmzeit-Zyklen im Spätquartär. 7) die Abschätzung der Veränderungen der Bioproduktion und der Sauerstoffminimum- Bedingungen (redox-sensitive Spurenelemente) im Auftriebsgebiet vor Peru; und 8) die Rekonstruktion des Staubeintrags in die Auftriebsgebiete vor Namibia und Peru für das Pliozän.
Publications
- (2010), Gyrolithes in Holocene estuarine incised-valley fill deposits, offshore southern Vietnam. Palaios, 25(4), 239-246
Wetzel, A., R. Tjallingii, and K. Stattegger
- (2010), Infilling and flooding of the Mekong River incised valley during deglacial sea-level rise. Quaternary Science Reviews, 29(11-12)
Tjallingii, R., K. Stattegger, A. Wetzel, and P. Van Phach