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Wohlfahrtsstaatliche Politik im erweiterten Europa. Eine Untersuchung der Entwicklungstendenzen wohlfahrtsstaatlicher Arrangements in West- und Osteuropa

Fachliche Zuordnung Politikwissenschaft
Förderung Förderung von 2007 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 57628472
 
Erstellungsjahr 2017

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Projekt diente der Erforschung wohlfahrtsstaatlicher Sozialversicherungsprogramme in zehn mittelosteuropäischen Ländern. Aus der Zusammenarbeit des Antragsstellers Herrn Prof. Dr. Jahn (Universität Greifswald) mit Prof. Lyle Scruggs (University of Connecticut, USA) und Dr. Kati Kuitto (FInnish Centre for Pensions, Finnland) resultierte dabei der Comparative Welfare Entitlements Dataset 2 (CWED2). Dieser Datensatz enthält Informationen zu Lohnersatzraten und Kriterien der Leistungsberechtigung in den zentralen Sozialsicherungsprogrammen (Arbeitslosen-, Kranken- und Rentenversicherung, sowie allgemeiner Grundsicherung) sowie der Generosität der einzelnen Teilprogramme und des gesamten wohlfahrtsstaatlichen Engagaments für insgesamt acht Haushalts- und Einkommenstypen von 33 OECD-Ländern für die Jahre 1970 bis 2010. Dieser Datensatz ist frei verfügbar und kann auf der Webseite www.cwed2.org inklusive des Codebuches heruntergeladen werden. Eine Evaluierung der Anzahl der Publikationen, die CWED2-Daten benutzen, zeigt bereits zu dem Zeitpunkt des Projektabschlusses auf, dass der Datensatz frequentiert genutzt wird und innerhalb von über 200 Publikationen, die ein peer review-Verfahren durchlaufen haben, genutzt wird. Die innerhalb des Projektes durchgeführte Analyse der neu gewonnenen Daten über öffentliche Sozialversicherungsprogramme in mittelosteuropäischen Ländern und etablierten Wohlfahrtsstaaten westlicher Länder zeigte auf, dass sowohl in den jüngeren Wohlfahrtsstaaten der mittelosteuropäischen Länder, als auch in den etablierten Wohlfahrtsstaaten der westlichen Länder eine Vielzahl von Entwicklungen zu beobachten sind: 1) Es lassen sich nach wie vor wohlfahrtsstaatliche Regimecluster beobachten, 2) mittelosteuropäische Wohlfahrtstaaten nähern sich bezüglich der Lohnersatzraten an die westlichen Wohlfahrtsstaaten an, 3) empirische Analysen zeigen, dass mittelosteuropäische Wohlfahrtsstaaten kein eigenständiges, homogenes Cluster bilden, 4) allgemeingültigen Trends (race to the top, race to the bottom, allgemeine Konvergenz oder Divergenz) bezüglich der Reformierung der öffentlichen Sozialversicherungen beobachten, 5) Wirtschaftswachstum, Parteiendifferenzhypothese und wirtschaftliche Offenheit üben lediglich geringen Einfluss auf die Reformtätigkeit aus, 6) Pfadabhängigkeiten schränken nach wie vor die Reformrichtung massiv ein, 7) Difussionsprozesse finden statt, haben jedoch einen uneinheitlichen Einfluss und 8) sozio-ökonomischer Druck (Anzahl der EmpfängerInnen von Sozialleistungen) und institutionelle Faktoren (insb. der Korporatismusgrad) stellen große Einflüsse auf Lohnersatzraten dar.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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