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Russische Literatur als Brückenschlag zwischen Deutschland Ost und West (1945-1990)
Antragsteller
Professor Dr. Ulrich Steltner
Fachliche Zuordnung
Europäische und Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften
Förderung
Förderung von 2007 bis 2011
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 55867000
Das Forschungsprojekt widmet sich der Rolle der russischen Lyrik bei der Vermittlung politischer Argumentation in Deutschland. Zu prüfen ist, welche Rolle die Gattung Lyrik, die auf den ersten Blick politisch peripher zu sein scheint, für die Wahrnehmung der Sowjetunion in Nachkriegsdeutschland spielte, inwieweit die sowjetrussische Lyrik als solche von politischen Argumentationsmustern explizit oder implizit geprägt war, wie solche Prägungen in der deutschen Rezeption wirksam wurden und ihrerseits politischem Kalkül unterlagen. Da die Argumentationsmuster selbst außerhalb der Lyrik existieren und historisch anhand ausgewählter Publizistik der Zeit aufgearbeitet werden müssen, werden methodisch komplementäre Zugänge aus der Literatur- und Geschichtswissenschaft gewählt. Einen wichtigen Untersuchungsbereich bildet in diesem Ansatz der innerdeutsche ‚Transfer’, die Wechselbeziehungen zwischen Ost und West in der Rezeption russischer Lyrik zwischen 1945 und 1990. Ein Schwerpunkt liegt schließlich auf der literarischen Übersetzung, weil sie für die deutsche Rezeption grundlegend ist und weil die Wirkung lyrischer Texte in ganz besonderem Maße in der Sprachverwendung gründet. Das Projekt steht somit im Rahmen einer kulturell-historischen Aufarbeitung der deutschen Teilung und ihrer bis heute spürbaren geistigen Folgen im europäischen Kontext.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Professor Dr. Joachim von Puttkamer