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Geschlecht und neue Eliten. Frauenpolitik, Sozialreform und Bildungspolitik in Galizien an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert

Subject Area Modern and Contemporary History
Term from 2007 to 2009
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 55703973
 
Die Arbeit befasst sich am Beispiel von Frauenpolitik in Galizien mit Konzeptionen des Politischen in den neuen sozialen Bewegungen an der Wende zum 20. Jahrhundert. Untersucht wird, wie die Ukrainerin Natalija Kobryns ka, die Polin Maria Wystouchowa und die Jüdin Rosa Pomeranz im Kontext von Feminismus, Bauernbewegung und Zionismus sozialreformerische und bildungspolitische Projekte propagierten und frauenpolitische Ziele verfolgten. Die Gesellschafts- und Selbstentwürfe der drei Frauen erlauben es, diskursive und symbolische Transfers sowie kommunikative Vernetzungen auf verschiedenen Ebenen (regional, national, international) zu analysieren und so die nationalisierenden Rahmenerzählungen der Historiographie über Galizien/Ostmitteleuropa aufzubrechen. Die These lautet, dass mit dieser Politik Entwürfe zu einer modernen Gesellschaft entwickelt, verhandelt und erprobt wurden. Die Akteurinnen operierten bewusst mit dem Topos vom „rückständigen Galizien , um sich als Protagonistinnen moderner Elitenbildung zu präsentieren und ihren Anspruch auf Gestaltungskompetenz anzumelden. Die Arbeit führt akteurszentrierte und diskurstheoretische Ansätze zusammen; sie zielt auf einen Beitrag zur Revision historiographisch festgeschriebener Zuordnungen von Zentrum und Peripherie in Europa.
DFG Programme Research Grants
 
 

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