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Die Wittener Tage für neue Kammermusik. Über Geschichte und Historiografie aktueller Musik

Fachliche Zuordnung Musikwissenschaften
Förderung Förderung von 2007 bis 2008
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 55662382
 
Die „Wittener Tage für neue Kammermusik" gehen auf eine 1936 gegründete Konzertreihe zurück und werden zurzeit vom Westdeutschen Rundfunk und vom Kulturforum Witten veranstaltet. Die Studie ist weder regionalgeschichtlich noch hagiografisch motiviert. Vielmehr strebt sie exemplarisch eine Verschränkung von Musikgeschichtsschreibung und methodologischen Überlegungen zur Musikhistoriografie von (aktueller) Musik an. Anders als in allgemeiner Geschichtsschreibung werden Auswahl und Bewertung des Materials in Kunst- und Musikgeschichtsschreibung fast grundsätzlich von ästhetischen Maßstäben geleitet. Da sich ästhetische Wertung jedoch nicht auf allgemeingültige Prämissen stützen kann, wird versucht, diese selbst als historische Tatsache in den Blick zunehmen. Deshalb wird das Festival nicht nur als Teil der Musikgeschichte betrachtet, sondern zugleich als objektiv vorgegebene Institution, die wertet und auswählt. Anstatt ästhetische Wertung als, meist impliziten, Faktor der Kunstgeschichtsschreibung vorauszusetzen, bemüht sich die Studie darum, die Mechanismen der Wertung am vorgegebenen Material offen zu legen. Sie nimmt daher eine Position ein, die ihrem Gegenstand kultur- und sozialwissenschaftlich distanziert gegenübersteht. Als Resultat werden ästhetische, biografische, kompositorische sowie das „Image" der Komponisten betreffende Elemente herausgearbeitet, die die neue Musik nicht so sehr als Resultat musikgeschichtlicher Entwicklungen erscheinen lassen, sondern sie als soziales und kulturpraktisches Konstrukt beschreiben.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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