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IL-15-vermittelte Aktivierung von CD8+ T-Zellen bei septischer akuter Nierenfunktionseinschränkung: Pathomechanismus und potentieller therapeutischer Ansatzpunkt
Antragsteller
Professor Dr. Philipp Enghard
Fachliche Zuordnung
Nephrologie
Förderung
Förderung seit 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 552696103
Die akute Nierenfunktionseinschrännkung (AKI) ist eine der häufigsten Gründe für eine Einschränkung der Nierenfunktion. Daten aus Mausmodellen zeigen eine zentrale Rolle von in das Nierengeweben einwandernden Entzündungszellen für die Schädigung des Nierengewebes. In Vorarbeiten haben wir anhand von Untersuchungen von Urin- und Nierenbiopsieproben von Patient:Innen mit AKI zeigen können, dass CD8+ T-Zellen (sogenannte Killerzellen) in das Nierengewebe einwandern und sich auch im Urin finden. Diese Zellen haben einen aktivierten Zustand und korrelieren mit der Schädigung der Nieren. IL-15, ein Botenstoff der in den Nieren bei AKI produziert wird, kann diese Zellen aktivieren, was zur Schädigung von benachbarten Nierenzellen führt. Interessanterweise hemmt das Antibiotikum Cefazolin unter anderem IL-15, und wir haben erste Hinweise, dass dies zu einer Modulation der Immunreaktion bei AKI führen könnte. In dem beantragten Projekt wollen wir die Rolle der CD8+ T-Zelle beim humanen AKI untersuchen. Dazu werden wir die Analyse von Zellen im Urin als "Fenster in die Nieren" nutzen, um das genaue Zusammenspiel zwischen CD8+ T-Zellen und Nierenschädigung im Verlauf bei AKI zu untersuchen. In Nierenbiopsien von verstorbenen Patient:Innen soll die genaue räumliche Beziehung zwischen CD8+ Killerzellen, geschädigten Nierenzellen und aktivierenden Faktoren wie IL-15 beschrieben werden. In Zellkulturexperimenten soll die Interaktion zwischen CD8+ T-Zellen und Nierenzellen funktionell untersucht werden, inklusive einer Blockade von IL-15. In einer klinischen Beobachtungsstudie soll schließlich der Einfluss von Cefazolin auf den Verlauf des Zellbildes im Urin bei Patient:Innen mit AKI analysiert werden. Zusammengefasst erhoffen wir uns von dem beantragten Projekt entscheidende Einblicke in die Pathogenese des humanen AKI und die erste Evaluierung einer möglichen zielgerichteten therapeutischen Intervention.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen