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Gedächtnisverknüpfung in Drosophila, die Molekularen und Netzwerk-basierten Mechanismen der Verknüpfung von sequentiellen Erfahrungen
Antragsteller
Dr. Burak Gür
Fachliche Zuordnung
Experimentelle und theoretische Netzwerk-Neurowissenschaften
Förderung
Förderung seit 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 551429480
Erinnerungen erstrecken sich oft über einzelne Ereignisse hinaus und können Informationen aus mehreren aufeinanderfolgenden Erfahrungen enthalten. Obwohl isolierte Erinnerungen ausführlich untersucht werden, fehlt ein detailliertes Verständnis dafür, wie mehrere Erlebnisse integriert oder als getrennte Ereignisse beibehalten werden. Das Verständnis der Prozesse, die die Integration von Erinnerungen ermöglichen oder verhindern, ist wichtig, um Behandlungen von Angstgedächtnissen oder anderen schädlichen Gedächtnissen zu verbessern. Das Timing zwischen Ereignissen ist entscheidend für die Organisation von Erinnerungen. Dieses Projekt zielt darauf ab, die neuronalen und molekularen Mechanismen aufzudecken, die der Integration und Trennung von Erinnerungen über die Zeit zugrunde liegen. Hierzu werde ich die Stärken des Drosophila-Systems einsetzen und In-vivo-Physiologie, zellspezifische Genetik und Verhaltensversuche kombinieren, um kausale Verbindungen zwischen Molekülen, Schaltkreisen und Verhalten herzustellen. Ich werde untersuchen, wie die zeitabhängige Integration von widersprüchlichen Ereignissen das erlernte Verhalten und die damit verbundenen Gedächtnisspuren moduliert. In einem kandidatengesteuerten Ansatz werde ich die molekularen Prozesse untersuchen, die das zeitliche Fenster für die Verknüpfung von Erinnerungen bestimmen können. Parallel dazu werde ich die neuronalen Prozesse untersuchen, die die Integration und Trennung aufeinanderfolgender Ereignisse im Gedächtnis antreiben, wobei ich mich zunächst auf dopaminerge Schaltkreise konzentriere. Die erlangten Einsichten in diese Mechanismen werden grundlegende Aspekte der Gedächtnisveränderung erklären. Sollten sich diese Mechanismen als allgemeingültig herausstellen, könnten sie erhebliches Potential haben, Strategien zu unterstützen, die darauf abzielen, die negativen Konsequenzen von traumatischen Erlebnissen zu lindern.
DFG-Verfahren
WBP Stipendium
Internationaler Bezug
Schweiz
Gastgeber
Dr. Johannes Felsenberg