Detailseite
LOCUS-MENTAL - Das Locus-Coeruleus-Norepinephrine-System als Prädiktor mentaler Gesundheit im Kindesalter
Antragsteller
Dr. Nico Bast
Fachliche Zuordnung
Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Klinische Psychiatrie, Psychotherapie und Kinder- und Jugendspychiatrie
Klinische Psychiatrie, Psychotherapie und Kinder- und Jugendspychiatrie
Förderung
Förderung seit 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 548343771
Störungen der psychischen Gesundheit (MHD) beschreiben ein Leiden durch veränderte Kognition, Emotion und Verhalten. MHD bleiben eine der Hauptursachen für die globale Belastung durch Krankheiten. Die meisten MHD beginnen früh im Leben, was die Kindheit betont als eine sensible Phase für die Entwicklung von Psychopathologie über die Lebenszeit. Kürzlich wurde das Locus Coeruleus-Norepinephrin-System (LC-NE) als ein Modulator der sensorischen Verarbeitung herausgearbeitet, der endokrine Stressreaktionen in neurophysiologische Erregbarkeit umsetzt. Wir gehen davon aus, dass die LC-NE-Funktion einen Entwicklungsmechanismus darstellt, der frühen Dispositionen für MHD zugrunde liegt und eine unterschiedliche Anfälligkeit für psychosoziale Belastungen (‚adversity‘) erklärt. Wir konzeptualisieren die LC-NE-Funktion als einen Biomarker, der Psychopathologie prägt über diagnostische Kategorien hinweg. LOCUS-MENTAL wird dies in einem transdiagnostischen, entwicklungsbezogenen und dimensionalen Ansatz überprüfen. Wir werden die LC-NE-Funktion bei Vorschulkindern als Prädiktor für eine spätere Psychopathologie und Stressregulation untersuchen. Wir setzen Pupillometrie als ein Bildgebungsverfahren in unserer Ambulanz zur Früherkennung ein, zur Quantifizierung der LC-NE-Funktion. Dies wird in einem beschleunigten Längsschnittdesign untersucht, um prospektive Effekte aufzudecken. Dabei nutzen wir cross-lagged panel models, um eine Beziehung herauszuarbeiten zwischen LC-NE-Funktion, transdiagnostischer Psychopathologie und psychosozialer Belastungen. Die LC-NE-Funktion wird weiter charakterisiert als ein neurophysiologischer Mechanismus früher dispositioneller Risiken durch eine gleichzeitige Erfassung von Pupillometrie und Elektroenzephalographie. Die Implikation der LC-NE-Funktion in der Stressregulation wird untersucht durch eine kombinierte Pupillometrie und die Analyse von Haarkortisolspiegeln und Speichelkortisol nach einem sozialen Stresstest. LOCUS-MENTAL zielt schließlich darauf ab, ein objektives Instrument zu entwickeln für die individuelle Risikoprognose basierend auf Pupillenmarkern, das eine frühzeitige und gezielte Prävention von Psychopathologie verbessern könnte.
DFG-Verfahren
Emmy Noether-Nachwuchsgruppen