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SFB 443:  Vielkörperstruktur stark wechselwirkender Systeme

Fachliche Zuordnung Physik
Förderung Förderung von 1999 bis 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5483077
 
Die Forschung konzentriert sich auf die wissenschaftliche Nutzung des Dauerstrich-Elektronenbeschleunigers MAMI, der drei aufeinander folgende Rennbahn-Mikrotrone verwendet, um Elektronen auf 855 MeV zu beschleunigen. Derzeit befindet sich eine neuartige, vierte Stufe, genannt DSM, im Aufbau, mit der die Endenergie auf 1500 MeV fast verdoppelt werden wird. Mit der MAMI-Anlage lassen sich Nukleonen, Kerne und auch Mesonen sowie ihre angeregten Zustände mit der elektromagnetischen Sonde untersuchen. Typische Impulsüberträge von weniger als 1 GeV² charakterisieren den hochinteressanten Bereich der nichtperturbativen Quantenchromodynamik (QCD), der eine Reihe bislang ungeklärter Phänomene aufweist, wie zum Beispiel die Hervorbringung massiver Teilchen (Nukleonen) aus (fast) masselosen Konstituenten, die wiederum nicht direkt beobachtbar sind. Diese als Konfinierung bekannte Tatsache ist immer noch nicht befriedigend erklärt. Auf der Basis von neuen theoretischen Entwicklungen, wie der chiralen Störungstheorie, von nichtperturbativen Modellen sowie zukünftig verstärkt auch von Rechnungen auf der Basis der Gitter-QCD, können die Beobachtungen interpretiert werden. Ein besonderes Schwergewicht liegt dabei auf der Verwendung polarisierter Elektronen und polarisierter Targets, da diese eine Trennung verschiedener zur Streuung beitragender Prozesse möglich macht. Der erweiterte Energiebereich von MAMI erlaubt hochpräzise Messungen der Schwellenproduktion der Seltsamkeit (strangeness) sowie hochaufgelöste Studien an Hyperkernen. Das Studium der offenen Seltsamkeit erweitert das Forschungsfeld beträchtlich und sollte insbesondere die Überprüfung der theoretischen Voraussagen für die Abhängigkeit von Hadroneigenschaften von der Quarkmasse erlauben.
DFG-Verfahren Sonderforschungsbereiche

Abgeschlossene Projekte

Antragstellende Institution Johannes Gutenberg-Universität Mainz
 
 

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