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FOR 560:  Wahrnehmung und Handlung

Fachliche Zuordnung Sozial- und Verhaltenswissenschaften
Förderung Förderung von 2004 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5471310
 
Erstellungsjahr 2012

Zusammenfassung der Projektergebnisse

In der Forschergruppe 560 "Wahrnehmung und Handlung" wurde der Zusammenhang zwischen den sensorischen Signalen, die zur bewussten Wahrnehmung führen, und den sensorischen Signalen, die zur Steuerung von zielgerichteten Handlungen benutzt werden, untersucht. Sensorische und motorische Prozesse wurden seit mehr als hundert Jahren sehr erfolgreich getrennt voneinander untersucht. Dies geht auf die Entdeckung unterschiedlicher primärer kortikaler Areale für die Wahrnehmung und für die Motorik zurück. Erst in jüngster Zeit hat das Zusammenspiel zwischen sensorischen und motorischen Prozessen zunehmend das Interesse der kognitiven Neurowissenschaften geweckt. Wir haben daher zum einen diejenigen Prozesse gezielt untersucht, bei denen sensorische und motorische Signale sich wechselseitig beeinflussen. Zum anderen haben wir untersucht, wie sich diese Wahrnehmungs-Handlungs-Zusammenhänge kurz- oder langfristig verändern können. In einer betont interdisziplinären Zusammenarbeit von Psychologen (Allgemeine Psychologie, Biologische Psychologie, Entwicklungspsychologie), Sportwissenschaftlern und Neurophysikern haben wir ein breites Spektrum von Methoden (Psychophysik, Elektrophysiologie, EEG, funktionelle Bildgebung, experimentnahe Modellierung) eingesetzt, um die grundlegenden Prozesse der bislang wenig verstandenen Wahrnehmungs-Handlungs-Schleife zu klären. Unsere Ergebnisse zeigen, dass Wahrnehmung und Handlung noch enger gekoppelt sind als bislang angenommen. Wir konnten nachweisen, dass sich die Signale zur Steuerung von Handlungen zwar von denen unterscheiden können, die unserer bewusste Wahrnehmung unterliegen. Es zeigte sich allerdings auch ganz deutlich, dass die Auswahl der sensorischen Signale dabei generell von der spezifischen Aufgabe abhängt, die den Probanden gestellt wird. Statt einer Aufteilung in Wahrnehmung und Handlung sollte also vielmehr beachtet werden, welches die Erfordernisse der spezifischen Aufgaben sind. Diese legen fest, welche Aspekte des multisensorischen und multidimensionalen Reizraums dann dekodiert werden.

 
 

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