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Armenfürsorge im sozialen Interaktionsraum Stadt: Karitative Stiftungen im südlichen Ostseeraum des Mittelalters (13.-16. Jahrhundert)
Antragsteller
Professor Dr. Gerhard Fouquet
Fachliche Zuordnung
Mittelalterliche Geschichte
Förderung
Förderung von 2005 bis 2009
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5455317
Ziel des Projekts ist es, die städtische Armenfürsorge des Mittelalters in ihren umfassenden sozialen Bezügen und im Kontext der allgemeinen sozioökonomischen und politischen Stadtentwicklung vom Beginn des 13. bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts darzustellen. In inhaltlicher und methodischer Erweiterung der bisherigen Forschung wird Armenfürsorge als Form von Soziabilität, als Kristallisationspunkt sozialer Interaktionen im städtischen Raum verstanden. Dieser neuartige Zugriff auf das Thema richtet den Blick auf die Beziehungen zwischen Rat und Gemeinde, Kirche, Stadtherr, städtischen (Führungs-)Gruppen und einzelnen Familien. Ihr Agieren und ihre Interessen auf dem Gebiet der Fürsorge für Arme, Alte und Kranke, ihr Neben-, Mit- und Gegeneinander, ihr soziales Verhalten und ihre Netzwerke sowie ihr Umgang mit karitativen Stiftungen und Hospitälern als wichtigsten Instrumenten der Armenfürsorge sind zu analysieren, wobei - erstmals in dieser Breite - konsequent ein vergleichender und regional orientierter Ansatz verfolgt wird. Die Untersuchungsregion bildet der von der neueren Armuts- und Hospitalforschung vernachlässigten südliche Ostseeraum. Arbeitsschwerpunkte sind Lübeck, Hamburg, Wismar und Kiel. Neben dem innerund zwischenstädtischen Vergleich und den Abhängigkeiten von differierenden sozialen, ökonomischen, politischen und demographischen Faktoren ist auch der spezifischen Regionalität besondere Beachtung zu schenken, etwa in Form zwischenstädtischer Diskurse oder stadtübergreifenden Handelns von Personen und Gruppen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen