Natürliche Ursachen der Variabilität biogeochemischer Charakteristika im Nordostatlantik am Beispiel der Partikelflüsse im Madeira Becken
Final Report Abstract
Die Lage der Azoren Front kann nur anhand in-situ Messungen bestimmt werden. In diesem Projekt wurde dies mit Hilfe von Temperaturabweichungen vom Mittelwert der sogenannten Anomalien sowie dem Verlauf der Strömung relativ zu der Verankerung erreicht. Die Unterschiede in der Produktion und Sedimentation von Partikeln konnten auf diese Weise auf die unterschiedlichen Wasserkörper zurückgeführt werden, die durch das Mäandern der Front über die Position herangebracht wurden. Für die lithogenen Fraktion des Partikelflusses wurde gezeigt, dass diese im Madeira Becken durch den Sahara-Staub beeinflusst wird, der in dem betrachteten Zeitraum aus einer einzigen Region in Marokko abstammte. Dieser Staub bringt Nährstoffe wie z.B. Eisen in das System mit hinein, stellt also einen natürlichen Düngungsprozess dar, der das Potential besitzt, die biologische Produktion in dem Bereich des Subtropenwirbels zu erhöhen. Die erzielten Ergebnisse ließen jedoch keine Aussagen zu, ob und in welchem Ausmaß der Ursprung der lithogenen Partikel Variationen unterliegt (betrachtet wurde nur eine Zeitreihe über ein Jahr), sodass ein neuer Antrag an die DFG gestellt wurde. Im Zentrum des neu bewilligten (DFG) Projektes steht die zwischenjährliche Variabilität der lithogenen Partikelflüsse. Diese Untersuchungen sind von Bedeutung, weil im Zusammenhang mit der globalen Erwärmung und dem Klimawechsel oft von Ausbreitung der Wüsten gesprochen wird. Es ist also zu vermuten, dass die Anzahl der Sandstürme zunehmen könnte, sich die Transportwege der lithogenen Partikel verschieben infolge veränderter atmosphärischer Zirkulationsmuster und somit die natürliche Düngung des Ozeans sich ebenfalls zeitlich und räumlich verändert. Die Arbeiten bezüglich der lithogenen Fraktion des Partikelflusses wurden im November in Nature Geoscience herausgestellt (online: 22 November 2007 doi:10.1038/ngeo.2007.49).
Publications
- (2006): Influence of the Azores Front on the biogeochemical properties of the Madeira Abyssal Plain (subtropical Northeast Atlantic), Paläo-Seminar-Reihe, Institut für Geowissenschaften, Universität Tübingen, 13.12.2006, presentation.
Waniek J.J.
- (2006): Interannual variability of deep water particle flux in the Madeira abyssal plain (NE Atlantic) in relation to surface production and lateral processes. Ocean Sciences Honolulu, Hawaii, USA, 20-24.02.2006. presentation.
Waniek, J.J., D.E. Schulz-Bull
- (2007): Anti-Atlas Moroccan Chain as the source of lithogenic-derived micronutrient fluxes to the deep Northeast Atlantic Ocean, Geophys. Res. Lett., 34, L21604. (Siehe online unter: doi: 10.1029/2007GL030985)
Chavagnac, V., Waniek, J.J., Atkin, D., Milton, JA, Leipe, T., Green, D.R., Bahlo; R., Hayes, T.E.F., Schulz-Bull, D.E.
- (2007): Physical processes at mesoscale and their effects on marine ecosystems. Habilitationsschrift der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Rostock, 1-69.
Waniek, J.J.