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Zerstörungsfreie in situ Untersuchung der Struktur und Chemie syngenetischer Mineraleinschlüsse in sub-lithospährischen Diamanten aus den Gebieten von Juina und Kankan mittels Mikro-Raman-Spektroskopie, konfokaler Mikro-Röntgenstrahlfloureszenz-analyse und Raster-Mikro-Röntgenstrahldiffraktion

Fachliche Zuordnung Mineralogie, Petrologie und Geochemie
Förderung Förderung von 2005 bis 2008
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5451645
 
Syngenetische Einschlüsse in Diamanten erlauben die direkte Untersuchung ihrer Bildungsregion und damit einen Blick in tiefere Bereiche des Erdmantels. Ein Großteil der bislang aus den Gebieten von Juina (Brasilien) und Kankan (Guinea) untersuchten Diamanten weisen auf einen Ursprung in der Übergangszone (410-660km) oder dem unteren Erdmantel (größer als 660km) der Erde hin (Harte und Harris, 1984; Stachel et al., 2000b; Kaminsky et al., 2001; Brenker et al., 2004). Die Entwicklung neuer in situ Messtechniken (konfokale Mikro-Röntgenstrahlfluoreszenz (µ-XRF); Highresolution (kleiner als 1 µm) Röntgenstrahlfluoreszenz- computed -Tomographie (HR-XFCT), Raster Mikro-Röntgenstrahldiffraktion (t-XRD), Mikro-Raman-mapping) (Vincze et al., 2003; Vincze und Riekel, 2003; Jones et al., 2003; Nasdala et al., 2003) erlaubt nun erstmalig die zerstörungsfreie drei-dimensionale strukturelle und chemische Charakterisierung von Mineral- und Gesteinsfragment-Einschlüssen in diesen Diamanten. Unsere Voruntersuchungen belegen chemisch ungewöhnliche Bildungsregionen einiger Diamanten im tiefen Erdmantel. Als Ursprung dieser chemischen Heterogenitäten wird chemisch alterierte ozeanische Kruste, die Bildung karbonatitischer Schmelze oder die Einmischung karbonatischer Schlämme vermutet. Die Anwendung der in situ Techniken erlaubt nun erstmalig die Gesteinszusammensetzung der Quellregion einzugrenzen. Die benötigten Messzeiten für dieses Projekt an der European Synchroton radiation Facility - ESRF (Grenoble; für 2 Jahre) und am Hamburger Synchroton Laboratorium -HASYLab (für 3 Jahre) wurden bereits bewilligt (Anträge siehe Anlagen).
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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