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Argumentation im sozialen Kontext
Antragsteller
Professor Dr. Stephan Hartmann
Fachliche Zuordnung
Theoretische Philosophie
Förderung
Förderung seit 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 544847752
Dieses Projekt geht von der Beobachtung aus, dass Argumentation ein dezidiert soziale Aktivität ist. Wenn wir argumentieren, versuchen wir, uns gegenseitig von bestimmten Behauptungen zu überzeugen, z.B. in Recht, Politik, Wissenschaft und im täglichen Leben. Ein wichtiges Ziel der philosophischen und psychologischen Untersuchung von Argumentation ist die Bewertung von Argumenten und Argumentationsschemata. Zu diesem Zweck ist die Bayes'sche Theorie der Argumentation ein vielversprechender normativer Rahmen, der die Untersuchung der Stärke verschiedener Argumentationsschemata ermöglicht. Die aktuelle Version der Theorie hat jedoch mehrere Schwächen: (i) Sie kann nicht gut mit komplexen Argumenten umgehen, und (ii) sie konzentriert sich nur auf einen einzelnen Agenten, der seine Überzeugungen im Lichte der von einem anderen Agenten vorgebrachten Argumente ändern kann oder nicht. Dieses Projekt wird diese Mängel beheben und eine umfassende soziale Theorie der Bayes'schen Argumentation entwickeln, die für einfache und komplexe Argumente funktioniert. Die Theorie wird in agentenbasierten Simulationen unter Annahme verschiedener sozialer Netzwerkstrukturen angewandt und getestet. Wir werden der Rolle von Ordnungseffekten besondere Aufmerksamkeit schenken und die Konsequenzen der sozialen Struktur der Gruppe untersuchen. Einige der Vorhersagen unserer Modelle werden in Experimenten getestet.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen