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NS-Aufarbeitung im Zeichen ‚nüchterner‘ Sachlichkeit? Wissenschaftliche Praxis und Wissensproduktion am Institut für Zeitgeschichte (1949 – 1989)

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 544831671
 
Eine umfassende Geschichte des IfZ und seiner Bedeutung für das Wissen über den Nationalsozialismus stellt ein wichtiges Desiderat der Erforschung der Aufarbeitungsgeschichte der NS-Vergangenheit dar. In der mehr als 70-jährigen Geschichte des Instituts bilden sich sowohl wissenschaftshistorische Entwicklungen als auch allgemein politik- und gesellschaftsgeschichtliche Tendenzen der NS-Aufarbeitung und damit auch des Wissens über den Nationalsozialismus ab. Um dieses Potenzial zu erschließen, wird für das Projekt ein breiter wissenshistorischer Ansatz gewählt: Wissen wird als Produkt sozialer Praktiken und Kommunikationsprozesse aufgefasst, bei dem die Eigenlogik der jeweiligen Institutionen, Gruppen und Forschenden, die historiographische Entwicklung im wissenschaftlichen Feld sowie die breiteren gesellschaftlichen Kontexte der Wissensgenerierung und -rezeption zusammenwirken. Das Projekt setzt sich zum Ziel, die am IfZ geleistete Forschung als mehrdimensionale „Produktion und Zirkulation von Wissen“ (P. Sarasin) über die nationalsozialistische Vergangenheit zu untersuchen. Es wird danach gefragt, welche Konturen und Spezifika die im IfZ betriebene Wissensproduktion aufwies und welche wissenschaftsgeschichtlichen wie geschichtskulturellen Effekte durch die Arbeiten des IfZ ausgelöst wurden. Drei wissensgeschichtliche Dimensionen stehen dabei im Fokus: Die forschende und kommunikative Praxis der IfZ-Historiker:innen untereinander, das wissenschaftliche Publizieren und die institutionelle Selbstbeschreibung des Instituts und schließlich die wissensgeschichtlichen Austausch- und Zirkulationsprozesse mit anderen nationalen und internationalen Institutionen zur NS-Forschung. Das Forschungsprojekt soll in zwei PostDoc Projekten durchgeführt werden, mit dem Ziel zwei Monographien zu schreiben, die aufeinander bezogen sind. Ein Projekt behandelt die Gründungs-und Aufbauphase von 1949 bis 1972, das andere das IfZ unter der Leitung von Martin Broszat (1972-1989).
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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