Project Details
Zur Entwicklungsrelevanz von Seh- und Höreinbußen im Alter: Bedeutung sozial-räumlicher und psychischer Ressourcen
Applicant
Professor Dr. Hans-Werner Wahl
Subject Area
Developmental and Educational Psychology
Term
from 2005 to 2008
Project identifier
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5446376
Nach wie vor ist es ein zentrales Anliegen psychologischer Alternsforschung, das Zusammenwirken von umweltbezogenen und psychischen Ressourcen für gutes Altern besser zu verstehen. Das vorliegende Projekt will dazu am Beispiel zweier zentraler sensorischer Einbußen mit erheblicher Umweltrelevanz, Seh- und Hörverlust, einen Beitrag leisten. Die zentrale Ausgangsüberlegung geht dahin, dass der Kontrast dieser beiden sensorischen Beeinträchtigungen für die Untersuchung des Wechselspiels zwischen umweltbezogenen und psychischen Ressourcen entwicklungspsychologisch besonders vielversprechend ist, weil Sehverlust vor allem eine Störung der Interaktion mit der räumlichen, Hörverlust vor allem eine Störung der Interaktion mit der sozialen Umwelt darstellt. Anhand eines Rahmenmodells werden vier Ressourcenbereiche (sozial, räumlich, kognitiv, persönlichkeitsbezogen) zueinander in Beziehung gesetzt, und es werden anhand von zugehörigen Theoriebausteinen (sozio-emotionale Selektivitätstheorie, ökologische Alternstheorien, persönlichkeits- und kognitionstheoretische Ansätze) und einschlägigen Forschungsbefunden Hypothesen abgeleitet a) zu Unterschieden in Ressourcen bzw. in der Ressourcennutzung im Vergleich von Seh- vs. Hörbeeinträchtigten und Nicht-Beeinträchtigten, b) zur je nach Behinderung unterschiedlichen Bedeutung von räumlichen und sozialen Ressourcen für Einsamkeit, alltagsbezogene Autonomie und Wohlbefinden sowie c) zu Unterschieden im Zusammenwirken der vier Ressourcenbereiche und zu deren Beziehung zu "Outcomes" im Vergleich von Seh- vs. Hörbeeinträchtigten und Nicht-Beinträchtigten in einem Gesamtmodell. Die empirische Basis bilden je N = 200 seh- und hörbeeinträchtigte bzw. nicht beeinträchtigte alte Menschen im Alter von 75 bis 94 Jahren.
DFG Programme
Research Grants