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Nationalismus und Alltag an der deutsch-belgischen Grenze (1815-1920)

Antragstellerin Professorin Dr. Ruth-E. Mohrmann (†)
Fachliche Zuordnung Ethnologie und Europäische Ethnologie
Förderung Förderung von 2005 bis 2007
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5443937
 
Das Projekt zielt darauf ab, aus volkskundlich-ethnologischer Perspektive Nationalismus und Alltag an der deutsch-belgischen Grenze nachzuzeichnen und zu analysieren. Die subjektive Sicht, das Erfahren und Empfinden des Nationalen in den Kreisen Eupen und Malmedy - seit 1815 zu Preußen gehörend und als Folge des Ersten Weltkriegs 1920 an Belgien übertragen - wird dabei von zentraler Bedeutung sein: Wie die Menschen an einer einst willkürlich gezogenen Grenze das Deutsch-Sein erlernen konnten und sollten, es in der alltäglichen Lebensführung und Lebensdeutung umsetzten oder auch verweigerten, es dem Belgsich-Sein wertend gegenüber stellten, ist hier entscheidend. Im Rahmen dieser kulturhistorischen Bewusstseinsanalyse wird zunächst die zeit- und sozialtypische Subjektivität des Quellenmaterials erfasst - das gilt für genuin schriftliche Selbstzeugnisse wie Tagebücher, Autobiographien und Briefe, aber zugleich für Reiseberichte, Gemeinde-, Schul- und Pfarrchroniken, Zeitungen und Zeitschriften, Romane, Sagen und Erzählungen. Anschließend werden Genese und Entwicklung eines sozial inklusiven Alltagsnationalismus untersucht, der menschliche Stereotypvorstellungen über das Eigene und das Fremde, über das Deutsch-Sein und das Belgisch-Sein, maßgeblich prägte.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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