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Literarhistorische Analyse des Richterbuches in Verbindung mit einem Kommentar zum Richterbuch für das Handbuch zum Alten Testament

Subject Area Protestant Theology
Term from 2005 to 2009
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5443201
 
Final Report Year 2009

Final Report Abstract

Während der Förderzeit wurden als erste Phase des Gesamtprojekts die Dublette Jos 24,28-31 par. Jdc 2,6-10, die Othniel-Passage (Jdc 3,7-11), die Ehud-Erzählung (Jdc 3,12-29), die Berufung Gideons (Jdc 6,11-24), die Jiftach-Überlieferung (Jdc 10,6-12,7), die Listen der „kleinen Richter" (Jdc 10.1-5; 12,8-15) und die Erzählung von der Schandtat zu Gibea (Jdc 19) analysiert, um auf dieser Basis Aufschluss über die Konturen der Erstkomposition des Richterbuches zu gewinnen. Die bisherigen Ergebnisse machen einen gegenüber den bisherigen Forschungspositionen erheblich reduzierten Grundbestand der dtr. Richterkomposition wahrscheinlich. Diese integrierte vermutlich nur die Überlieferungen von Ehud (Jdc 3,8-30*), Gideon (Jdc 6-8*), Jiftach (Jdc 10,6-12,7*) und die Liste der „kleinen Richter" (Jdc 12,8-15). Den ältesten Übergang vom Josuabuch zur Richterkomposition bildet die Naht zwischen Jos 24,29f. und Jos 24,31. Die Komposition ist zweigeteilt: Die beiden (!) „Retter" Ehud und Gideon restituieren temporär den von Mose und Josua erreichten Heilszustand (Jos 11,23b). Der ,Richter' Jiftach und die „kleinen Richter" präfigurieren das ins Unheil führende Königtum. So bestätigt die kompositorische Anlage wie insbesondere auch die Berufung Gideons aufgrund ihrer Querbeziehungen zu Ex 3f; I Sam 9f. und Jer 1 die Annahme, die Richterkomposition sei als redaktionelle Brücke zwischen dem Hexateuch und der dtr. Königtumsgeschichte eingestellt worden (R. G. Kratz). Der Richterkomposition (Jdc 3-12*) voraus liegt möglicherweise die Erzählung von der Schandtat zu Gibea (Jdc 19*), die sich bereits auf eine gewachsene, keineswegs mehr vor-dtr. Saul-Davidüberlieferung bezieht und im Gegensatz zur prinzipiell antiköniglich ausgerichteten Richterkomposition (noch?) pro-davidisch orientiert ist. Die vor-redaktionellen Überlieferungen dürften unterschiedlichen Kontexten entnommen worden und vor allem unter dem Gesichtspunkt einer Verwertbarkeit für die antimonarchische Polemik ausgewählt worden sein.

Publications

  • Sodomie in Gibea. Der kompositionsgeschichtliche Ort von Jdc 19, in: A.C. Hagedorn/ H. Pfeiffer. Die Erzväter in der biblischen Tradition. Festschrift für Matthias Köckert, Beihefte zur Zeitschrift für die Alttestamentliche Wissenschaft, Bd. 400, Berlin/ New York 2009, 270-291
    H. Pfeiffer
 
 

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