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Genomweite Assoziationsstudie Morbus Crohn

Fachliche Zuordnung Gastroenterologie
Förderung Förderung von 2004 bis 2009
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5439133
 
Erstellungsjahr 2010

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Im Rahmen des DFG-Projektes "Ein genomweites Assoziationsexperiment beim Morbus Crohn" wurden während der Projektlaufzeit von 2005 - 2009 systematische genetische Methoden zur Suche nach neuen Risikofaktoren für den Morbus angewandt. Der Morbus Crohn ist eine der chronisch entzündlichen Darmerkrankungen und klinisch durch rezidivierende Entzündungen im gesamten Gastrointestinaltrakt mit Häufigkeitsmaximum im terminalen Ileum sowie auch Colon und Dünndarm gekennzeichnet. Der Morbus Crohn betrifft vor allem auch jüngere Patienten mit einem Inzidenzgipfel bei ca. 25 Jahren. Wesentliche Komplikationen wie Fisteln und Stenosen können für den Patienten lebensbedrohlich sein und beeinträchtigen in ihren Langzeitfolgen die Lebensqualität der Patienten. Aus diesem Grunde besteht ein hoher Bedarf für die Aufklärung der Ursachen dieser Erkrankung. Für den Morbus Crohn ist eine familiäre Häufung klar belegt – sowohl in Zwillings- als auch in Familienstudien konnte dies klar gezeigt werden, wobei das relative familiäre Risiko etwa 20-fach erhöht ist. Dieser epidemiologische Befund war der Ausgangspunkt zur Durchführung genomweiter Assoziationsstudien bei der Erkrankung. Dabei konnten im Rahmen der Projektlaufzeit als wesentlichste Ergebnisse zwei neue Krankheitsgene, nämlich ein Autophagiegen (ATG16L1) und NELL1 identifiziert werden. Insbesondere die Identifizierung des Autophagiegens als Risikogen für den Morbus Crohn unterstreicht die Barrierestörung als wesentliches Krankheitsmerkmal dieser chronisch entzündlichen Darmerkrankung und bietet Ansatzpunkte für ein völlig neues Krankheitsverständnis.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • InSNP – a tool for automated detection and visualization of SNPs and InDels. Human Mutation, 2005; 26:1-9
    Manaster C, Zheng W, Teuber M, Wächter S, Döring F, Schreiber S, Hampe J
  • Evaluation of AGR2 and AGR3 as candidate genes for inflammatory bowel disease. Genes and Immunity 2006; 7(1):11-8
    Zheng W, Rosenstiel P, Huse K, Sina C, Valentonyte R, Mah N, Zeitlmann L, Grosse J, Costello CM, Onnie C, Mathew C, Platzer M, Schreiber S, Hampe J
  • GENOMIZER - An Integrated Analysis System for Genome-Wide Association Data. Human Mutation 2006, 27(6):583-8
    Franke A, Wollstein A, Teuber M, Wittig M, Lu T, Hoffmann K, Nürnberg P, Krawczak M, Schreiber S, Hampe J
  • A genome-wide association scan of non-synonymous SNPs identifies a susceptibility variant for Crohn disease in the autophagy-related 16-like (ATG16L1) gene. Nat. Genet. 2007 Feb;39(2):207-211
    Hampe J, Franke F, Rosenstiel P, Till A, Teuber M, Huse K, Albrecht M, Häsler R, Sipos B, Mayr G, De La Vega FM, Briggs J, Günther S, Prescott NJ, Onnie CM, Fölsch UR, Lengauer T, Platzer M, Mathew CG, Krawczak M, Schreiber S
  • Systematic association mapping identifies NELL1 as a novel IBD disease gene. PLoS ONE. 2007 Aug 8;2(1):e691
    Franke A, Hampe J, Rosenstiel P, Becker C, Wagner F, Hasler R, Little RD, Huse K, Ruether A, Balschun T, Wittig M, Elsharawy A, Mayr G, Albrecht M, Prescott NJ, Onnie CM, Fournier H, Keith T, Radelof U, Platzer M, Mathew CG, Stoll M, Krawczak M, Nurnberg P, Schreiber S.
 
 

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