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Wie negative Intergruppenerfahrungen Intergruppenbeziehungen über die Zeit beeinflussen: Intergruppenkontakt differenziert verstehen.

Antragstellerin Dr. Sarina J. Schäfer
Fachliche Zuordnung Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 543813660
 
Traditionell hat sich die Forschung zu Intergruppenkontakt auf positiven Intergruppenkontakt fokussiert. Wenn Mitglieder verschiedener Gruppen aufeinandertreffen, können sie jedoch auch negative Erfahrungen machen. Die bisherigen Befunde zu gemeinsamen Auswirkungen negativer und positiver Kontakte auf die Beziehungen zwischen Gruppen zeigen, dass negativer Kontakt das Potenzial haben kann, die etablierten positiven Kontakteffekte zu untergraben. Dazu gibt es aber erst wenige empirische Befunde mit gemischten Ergebnissen. In sieben Studien und zwei Pretests werden innovative Methoden genutzt, um dieses Forschungsgebiet zu erweitern. Es werden speziell für die Untersuchung von Intergruppeninteraktionen entwickelte Videospiele verwendet, sowie elektronische Tagebuchstudien über drei bis 26 Wochen. Wir werden untersuchen inwiefern negative Intergruppenerfahrungen Intergruppenbeziehungen direkt beeinflussen, aber auch, inwiefern sie sich auf nachfolgende Kontakteffekte auswirken. Die geplante Forschung wird darüber hinaus die Forschung zu Intergruppenkontakt in drei Hauptrichtungen voranbringen: 1. In allen geplanten Studien wird zwischen einzelnen Interaktionen zwischen Gruppen und Repräsentationen von Intergruppenkontakt über größere Zeiträume hinweg unterschieden. Darüber hinaus unterscheiden wir zwischen Interaktionen mit unbekannten und vertrauten Gruppen, um die Rolle von negativen Intergruppeninteraktionen und dem gesamten Intergruppenkontakt für die Einstellungsbildung und -änderung zu beleuchten. 2. Die drei Arbeitspakete sind nach verschiedenen Zeitspannen geordnet. Das erste Paket adressiert das Zusammenspiel mehrerer Intergruppeninteraktionen über kurze Zeitspannen von weniger als einer Stunde, während das zweite Paket die untersuchte Zeitspanne auf zwei bis vier Wochen ausdehnt und das letzte Arbeitspaket die Lücke zu früheren Längsschnittarbeiten über Intergruppenkontakt mit Zeitspannen von drei bis sechs Monaten schließt. Diese Forschungsdesigns ermöglichen uns das theoretische Verständnis und wichtige Evidenz dazu zu liefern, welche Zeitspannen für die Effekte von Intergruppeninteraktionen und Intergruppenkontakten relevant sind. 3. Außerdem folgen wir aktuellen Forderungen, über Einstellungsmessungen hinauszugehen, um die Relevanz des positiven und negativen Intergruppenkontakts besser einschätzen zu können. Wo immer möglich, werden die geplanten Studien sowohl direkte Verhaltensmessungen, als auch für moderne Gesellschaften relevante Messungen wie Wahlabsichten und Vertrauen zwischen Gruppen umfassen. Zusammenfassend wird das Projekt unser Verständnis der gemeinsamen Auswirkungen positiver und negativer Gruppenerfahrungen auf die Beziehungen zwischen Gruppen vertiefen. Die geplante Forschung wird wichtige theoretische Fortschritte und Evidenz für die sozialpsychologische Grundlagenforschung liefern. Dadurch werden Wege für Interventionen zur Verbesserung der Beziehungen zwischen Gruppen in diversen Gesellschaften geebnet.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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