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Soziale Präferenzen, Anreizverträge und die Theorie der Firma

Subject Area Economic Theory
Term from 2004 to 2006
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5438101
 
Inspiriert durch Erkenntnisse der Soziologie und der Sozialpsychologie hat die experimentelle Ökonomie in den letzten Jahren gezeigt, dass die Arbeitshypothese vom Homo Oeconimicus zu kurz greift, da sie beobachtetes Verhalten oft nicht erklären kann. Ökonomen haben auf diese Herausforderung unter anderem durch die Entwicklung von Theorien "sozialer Präferenzen" wie "Fairness" reagiert, die mit der experimentellen Evidenz konsistent sind. Für die Vertragstheorie ergibt sich daraus die Frage, wie die Wirkungsweise von Anreizverträgen von der Existenz sozialer Präferenzen beeinflusst ist. In einem ersten Projektabschnitt möchte ich optimale Anreizverträge bestimmen, die sich unter der Annahme sozialer Präferenzen ergeben. Es gilt die Bedingungen zu identifizieren, unter denen "Fairness" die Bereitstellung von Leistungsanreizen erleichtert bzw. erschwert. Kann erklärt werden, weshalb in der Wirklichkeit beobachtete Verträge oft sehr viel einfacher und unvollständiger sind, als die Verträge, die aus theoretischer Sicht unter der Annahme rein selbstbezogener Agenten optimal sind? In einem zweiten Projektabschnitt möchte ich die Implikationen untersuchen, die sich aus den Ergebnissen des ersten Abschnitts für die Theorie der Firma ergeben. Verändern sich die sozialen Vergleichsprozesse und damit die Möglichkeiten, differenzierte Arbeitsanreize zu geben, mit dem Grad der Integration, so könnte der hier verfolgte Ansatz zur Bestimmung der optimalen Firmengröße beitragen. Die interne Organisation einer Firma könnte als der Versuch interpretiert werden, durch Beeinflussung der Referenzgruppe die Ausrichtung und Intensität sozialer Vergleichsprozesse zu steuern.
DFG Programme Research Fellowships
 
 

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