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Untersuchungen zur ländlichen Besiedlung, zum Burgenbau und zu den Besiedlungsstrukturen im linonischen Siedlungsgebiet der Westprignitz

Applicant Dr. Günter Wetzel
Subject Area Prehistory and World Archaeology
Term from 2004 to 2006
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5437397
 
Die Westprignitz an der unteren Mittelelbe prägte während des frühen und hohen Mittelalters ein dichtes Netz von Burgen und ländlichen Siedlungen, die nach Auskunft der Schriftquellen vom slawischen Stamm der Linonen angelegt wurden. Dieses Siedlungsgefüge kann als Ausdruck einer politischen Herrschaftsbildung gelten, die eine bestimmte Raumnutzung nach sich zog. Die wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Voraussetzungen sowie die Kennzeichen und der Verlauf eines solchen Prozesses stehen im Mittelpunkt interdisziplinärer Untersuchungen an Fundplätzen der slawischen Zeit in dieser Region. Mittels Prospektion, Sondagen und Flächengrabungen sowie vegetationsgeschichtlicher Forschungen sollen sowohl das innere Siedlungsgefüge der Burgbezirke mit den Elementen Burg, Vorburg und offene Siedlung als auch die Stellung der einzelnen Burgbezirke zueinander analysiert werden. Vergleichbare Fragestellungen werden auch in den nördlichen und südlichen Nachbarregionen der Westprignitz behandelt: im südlichen Mecklenburg durch das Archäologische Landesmuseum mit Landesamt für Bodendenkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern, im östlichen Wendland durch die Universität Göttingen. Durch die direkte Nachbarschaft der drei Regionen ist die raumbezogene Auswertung aller erhobenen Daten im Rahmen eines geographischen Informationssystems möglich. Im unmittelbaren Vorfeld des fränkisch-deutschen Reiches waren die linonischen Gebiete an der Elbe sowohl Grenz- als auch Kontaktraum. Die Untersuchungen gehen daher auch der stark diskutierten Frage nach, wann das Phänomen des Burgenbaues im Spannungsfeld zwischen Franken, Sachsen und Slawen einsetzt und wie dies zu bewerten ist.
DFG Programme Research Grants
 
 

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