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Prinzipienorientierte Ansätze in der biomedizinischen Ethik: Tragweite und Grenzen

Antragsteller Professor Dr. Jochen Vollmann, seit 7/2005
Fachliche Zuordnung Praktische Philosophie
Förderung Förderung von 2004 bis 2008
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5437032
 
In der modernen biomedizinischen Ethik haben prinzipienorientierte Ansätze eine weite Verbreitung erlangt. Sie gehen weder von einer allgemeinen ethischen Theorie noch von Einzelfallbetrachtungen aus, sondern gründen auf allgemein anerkannten "Prinzipien mittlerer Reichweite". Eine vielfache Anwendung finden insbesondere die vier Prinzipien, welche die amerikanischen Bioethiker Tom L. Beauchamp und James F. Childress in ihrem Standardwerk Principles of biomedical Ethics (Oxford 1979, 5. Aufl. 2001) zugrunde gelegt haben: Nicht-Schaden, Wohltätigkeit, Respektierung der Selbstbestimmung von Personen und Gerechtigkeit. Während im englischsprachigen Raum unter dem Schlagwort Principlism eine Diskussion über die Möglichkeiten und Grenzen der Prinzipienethik stattfindet, wird hierzulande in der Bio- und Medizinethik zwar vielfach auf mittlere Prinzipien rekurriert, diese Vorgehensweise jedoch methodisch und metaethisch wenig reflektiert. In dem Projekt soll ausgehend von der Entwicklung des historisch grundlegenden und bis heute maßgebenden Werkes von Beauchamp und Childress die angelsächsische Debatte analysiert und darauf aufbauend eine kritische Würdigung der Prinzipienethik vorgenommen werden. Ziel ist es, einen Beitrag zur internationalen Debatte zu leisten und zugleich in der deutschsprachigen Bio- und Medizinethik einen bislang vernachlässigten Diskurs über die Tragweite und Grenzen des prinzipienorientierten Ansatzes anzustoßen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Ehemaliger Antragsteller Dr. Oliver Rauprich, bis 7/2005
 
 

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