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Archäologische Ausgrabungen in "Tarodunum". Untersuchungen zur räumlichen Struktur und wirtschaftlichen Bedeutung der spätlatenezeitlichen Großsiedlung Tarodunum/Zarten, Gewann "Rotacker", bei Freiburg.

Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung von 2004 bis 2008
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5435931
 
Die unbefestigte Siedlung von Zarten "Rotacker" ist seit einigen Jahren durch intensive Geländebegehungen als bedeutende Siedlung der ausgehenden Mittel- und vor allem der Spätlatènezeit erkannt worden (zuletzt Wagner 2001). Von einer Fläche von mehr als 12 Hektar liegen derzeit über 150 Münen, mehr als 250 Glasringe bzw. Ringperlen sowie mehrere hundert Fragmente von römischen Importamphoren vor. Das Siedlungsgelände befindet sich etwa 800 m westlich der etwa 200 Hektar umfassenden Befestigungsanlage, die mit dem aus der antiken Überlieferung bekannten keltischen Oppidum "Tarodunum" gleichgesetzt wird. Alle älteren Untersuchungen weisen aber darauf hin, dass weder die Befestigung fertiggestellt noch die Innenfläche besiedelt war. Ziel des Vorhabens ist es, Einblicke in die innere Gliederung der offenen Siedlung sowie in die handwerkliche Organisation, vor allem im Bereich der Metall- und Glasverarbeitung, zu gewinnen. Dabei sind Prospektion, Grabung und Auswertung der einzelnen Fundgattungen hinsichtlich Zeitplanung und Vorgehensweise mit dem von Prof. H. Steuer, Freiburg, beantragten Projektteil konkret abgestimmt. Im Mittelpunkt des Interesses stehen vor allem jene Kriterien, die üblicherweise für Oppida im Sinne befestigter Siedlungen in Anspruch genommen werden, also eine differenzierte, systematische Bebauung, handwerklich Spezialisierung, Münzprägung, Kultausübung usw. Darüber hinaus soll ein Beitrag zur spätlatènezeitlichen Siedlungsentwicklung im südlichen Oberrheingebiet im Kontext von Anlagen wie Kegelriß, Breisach, Limberg und Basel geleistet und damit die Kenntnis über das spätkeltische Siedlungswesen in Südwestdeutschland erheblich erweitert werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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