Detailseite
Projekt Druckansicht

Hydrothermalsynthesen unter extrem sauren Bedingungen

Fachliche Zuordnung Festkörper- und Oberflächenchemie, Materialsynthese
Förderung Förderung von 2004 bis 2006
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5432837
 
Die Anwendung unorthodoxer Präparationstechniken hat in der Vergangenheit immer wieder zu überraschenden Verbindungen geführt. In unseren Vorarbeiten konnten wir zeigen, dass die Hydrothermalsynthese unter extrem sauren Bedingungen zweifellos zu diesen Techniken gezählt werden muss. Trotz einzelner Arbeiten auf diesem Gebiet scheint das Potential dieser Methode, insbesondere in Kombination mit der analytischen Rasterelektronenmikroskopie zur Detektion von Minoritätsphasen, längst nicht ausgeschöpft. Bei Präparationsversuchen in den Systemen SilberGermanium-Chalkogen-Halogen konnten wir, zunächst zum Teil in geringer Ausbeute, drei völlig unterschiedliche Verbindungstypen erhalten: eine neue halogenreiche Argyroditphase, die ersten "aufgefüllten AlB2-Phasen" sowie mit AgICh3 (Ch = Se, Te) Verbindungen, die formal neutrale Ch6-Ringe enthalten. Diese Verbindungen sind nach unseren bisherigen Erkenntnissen auf konventionellem Wege (Hochtemperatursynthese aus den Elementen) nicht darstellbar. In der ersten Förderphase soll die Präparation dieser Verbindungen optimiert werden, wobei für die erstgenannten Verbindungsklassen homogene Proben das Ziel sind, da hier eine signifikante Ionenleitfähigkeit zu erwarten ist. Für AgITe3, das zweite Beispiel einer Verbindung mit formal neutralen Te6-Ringen, sollen begleitend Rechnungen zur chemischen Bindung durchgeführt werden. Zusätzlich sind für diese Verbindung Versuche geplant, durch gezielte Komplexierung von Ag+ die formal neutralen Tellurringe zu separieren, um möglicherweise zu einer neuen Tellurmodifikation zu gelangen. Die Untersuchungen der Systeme Silber-Germanium-Chalkogen-Halogen sollen im Hinblick auf die vielen möglichen Parameter (Zusammensetzung, Mineralisatoren, Druck, Temperatur) intensiviert und auf entsprechende Kupfer-Systeme ausgeweitet werden. Weitere Phasen konnten in diesen Systemen elektronenmikroskopisch (EDX, WDX) bereits nachgewiesen werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung