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Geochemische und archäometallurgische Untersuchungen zur prähistorischen Buntmetallgewinnung in Europa (NW3)

Subject Area Mineralogy, Petrology and Geochemistry
Term from 2004 to 2011
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5471121
 
Final Report Year 2013

Final Report Abstract

Durch die Erweiterung bzw. Komplettierung der in der ersten Projektphase angelegten, spurenelementund bleiisotopen-geochemischen Datenbank der reichsten und prähistorisch wichtigsten Kupferdistrikte und assoziierter Kupfervorkommen in West-, Mittel- und Südosteuropa gelang nunmehr aufgrund erbrachter Negativbeweise die weitere Validierung der Herkunft des Kupfers der Funde von Nebra. Dies betrifft insbesondere den Lagerstättendistrikt Cornwall, dessen Vergleich mit dem Kupfer der Funde von Nebra trotz positiver Korrelationen der dort beprobten Metalle Zinn und Gold mit dem der Himmelscheibe keine geochemische Übereinstimmung ergab. Für die Kupfervorkommen der Iberischen Halbinsel stellte sich dieser Vergleich etwas differenzierter dar, wobei sich die bei zwei Kupfervorkommen aus dem portugiesischen bzw. spanischen Teil der Osso-Morena-Zone gefundenen geochemischen Übereinstimmungen mit den Funden von Nebra auf ihre spurenelement- bzw. bleiisotopen-geochemischen Zusammensetzung beschränken, welche durch Hinzuziehen von Literaturdaten weiter bestärkt wird. Für Südosteuropa konnten wichtige Negativbeweise mit Kupfervorkommen des ungarischen Matragebirges, des rumänischen Inneren Alpen-Karpaten Bogens mit den Bergbauprovinzen Baia Mare und Apuseni sowie des Banater Bogens im Grenzgebiet von Serbien und Rumänien erbracht werden. Die gewonnenen Ergebnisse zeigen die Bedeutung einer umfangreichen und stetig zu erweiternden und zu aktualisierenden Datenbank für die Beantwortung komplexer interkultureller Zusammenhänge und Entwicklung im Bereich des Austausches und der Metallurgie auf. Dies beinhaltete zum einen die Bedeutung der Handelsbeziehungen zwischen Nordwest- und Mitteleuropa als auch der Entwicklung der frühesten bekannten Bronzen mit intentioneller Zinnzugabe und somit der frühbronzezeitliche Metallurgie insbesondere der Aunjetitzer Kultur in ihres gesamten Siedlungsgebietes mittels Unterscheidung der verwendeten Erze. Diese lassen durch die Erkenntnisse im Bereich der Zinnisotopie (Unterscheidbarkeit der Zinndistrikte) und deren Verhalten beim Schmelzen (fehlende Fraktionierung) und Korrodieren (Unterscheidbarkeit von natürlicher und künstlicher Korrosion) zu, das diese nunmehr auch auf andere Fragestellungen angewendet werden können.

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