Verhaltens- und neurophysiologische Untersuchung grundlegender Lernmechanismen: Operantes Konditionieren und dessen Wechselwirkungen mit klassischem Konditionieren
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Lernen von Zusammenhängen in der Umwelt (klassisches Konditionieren), sowie Lernen aus Verhaltenskonsequenzen (operantes Konditionieren) leisten gemeinsam die wichtigsten Beiträge zur Modifikation von bereits bestehenden und zum Erwerb von neuen Verhaltensweisen. So fundamental sind diese Lernmechanismen, dass schon relativ einfache Gehirne wie die der Taufliege Drosophila und der Meeresnacktschnecke Aplysia operant und klassisch zu lernen vermögen. Während die Forschung in den letzten nahezu 100 Jahren seit der Formulierung der beiden Lernprozesse, vor allem bei der Untersuchung des klassischen Konditionierens enorme Fortschritte gemacht hat, ist unser Kenntnisstand über das operante Konditionieren, sowie über die Interaktionen zwischen den Lernformen noch sehr lückenhaft. Der Einsatz des Drosophila Flugsimulators ermöglicht eine unübertroffene Schärfe bei der Verhaltensanalyse des operanten Lernens von Umweltreizen, sowie der Interaktionen zwischen operantem und klassischem Konditionieren. Auf der Ebene der neurophysiologischen Analyse solcher operanter, klassischer und kombinierter Assoziationen, ist das Modellsystem Aplysia konkurrenzlos. Nur eine Analyse auf beiden Ebenen kann ein sinnvolles Verständnis operanter Vorgänge gewährleisten. Dabei werden die sich ergänzenden Vorzüge eines jeden Tiermodells ausgenutzt, um die gleichen Lernvorgänge aus den verschiedensten Blickwinkeln mit Hinblick auf die Entwicklung eines generellen Konzeptes der neuronalen Implementierung der Verhaltensauswahl nach operantem und/oder klassischem Konditionieren, zu untersuchen.