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Die rechtliche Bewältigung von Erscheinungsformen organisierter Kriminalität
Antragsteller
Professor Dr. Jörg Kinzig
Fachliche Zuordnung
Strafrecht
Förderung
Förderung in 2004
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5430512
Ziel der Arbeit "Die rechtliche Bewältigung von Erscheinungsformenorganisierter Kriminalität" ist es, anhand einer empirischenUntersuchung aufzuzeigen, welche Sachverhalte unter demBegriff organisierte Kriminalität (OK) aufgegriffen und wie undmit welchem Ergebnis sie von der Strafjustiz bewältigt werden.Im Mittelpunkt des Projektes stehen drei Aspekte.Zunächst erfolgt eine theoretische Bestandsaufnahme der Entwicklung,des Inhalts und der Bedeutung des Begriffes OK sowieder Veränderung des Strafrechtssystems, die durch neue legislativeMaßnahmen zur OK-Bekämpfung entstanden sind.So wurde unter Berufung auf die Notwendigkeit zur OK-Bekämpfungeine Reihe strafprozessualer Instrumente neu geschaffen odergeregelt, über deren Einsatz und Effizienz noch keine Erkenntnissevorliegen. Die konkrete Anwendung der besonderen Ermittlungsmaßnahmenbei der Aufklärung von OK stellt daher einenweiteren Forschungssschwerpunkt dar. Damit verbunden ist dieFrage, inwieweit sich dadurch die so genannte Verpolizeilichungdes Strafverfahrens dokumentiert.OK-Verfahren sind durch eine besondere Komplexität aufgrundeiner Vielzahl von Beschuldigten sowie vom System zu verarbeitendenStraftaten geprägt. Dies stellt hohe Anforderungen aneinen Strafprozess, der sich traditionell mit einer Straftateines Straftäters befasst. Die Ebene der Mehrtäterschaft bei OKund ihrer Behandlung durch die Justiz bilden daher den drittenSchwerpunkt.Am Ende der Arbeit wird erörtert, ob anhand der empirischenErkenntnisse ein Spezifikum organisierter Kriminalität beschriebenwerden kann und ob die Bedeutung und Funktion diesesBegriffes eher auf materiell-rechtlichem oder auf strafprozessualemGebiet zu verorten ist.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen